Können Sie den Satz „In jeder Krise steckt eine Chance“ auch nicht mehr hören? Dennoch erhöht die aktuelle Krise auf allen Ebenen die Bereitschaft zur Verände- rung. Vor der Pandemie hat jeder über Digitalisierung gesprochen. In der Pan- demie wurde Digitalisierung zum Tagesgeschäft. Berater, die sich auf diese Herausforderung frühzeitig einstellten, konnten das Jahr 2020 sehr erfolgreich abschließen.
Wenn man sich unter Beratern umhört, so reichen die Bewertungen des Jahres 2020 von „bestes Jahr aller Zeiten“ bis hin zu „ich werde mein Gewerbe abmelden müssen“. Fragt man weiter, dann hat dieses Feed- back etwas mit dem Entwicklungstempo bezüglich der digitalen Umstellung zu tun. Die erfolgreichen Vermittler waren bereits vor der Pandemie moderner und digitaler aufgestellt und haben durch die Krise weiteren Rückenwind erhalten.
Die Hemmschwelle, Kunden online zu beraten und digital zu informieren, ist deutlich gesunken und das gleichermaßen bei Beratern und bei Kunden. Hat die Verbindung mal gehakt, war der Ton undeutlich oder kam das Kind ins Bild, so wurde das mit einem Lächeln quittiert. Folge war, dass Berater auf einmal deut- lich mehr Kundentermine pro Tag wahrnehmen konnten und die erhöhte Schlagzahl sich im Geschäftsvolumen zeigte.
Gleiches gilt für die Personalentwicklung. Der Aufbau neuer Mitarbeiter und die Weiterentwicklung von Kompetenzen konnten erfolgreich durchgeführt werden, sofern man auf entsprechende Online- Lösungen umgeschwenkt ist. Auch hier gilt: Bildungsträger, die schon vor 2020 stark im Online-Geschäft waren, hatten auch im Krisenjahr die passenden und erprobten Lösungen.
Was heißt das nun für die Zukunft? Der Wechsel hin zur Digitalisierung wird sich nicht mehr zurückdrehen lassen und die Ansprüche werden steigen. Insofern müssen sich Berater die Frage stellen: Wie gelingt es mir, in diesem Umfeld die Nase vorne zu behalten? Erkennt der Kunde bei mir auch online sofort, dass ich zu den „Guten“ gehöre – zum Beispiel an Zertifizierungen als DIN-Analyst, an Bewertungen oder am professionellen Online-Auftritt? Ist die Beratung für meinen Kunden interessant? Nutze ich also Beratungs- tools, die grafisch stark sind? Und nutze ich für die Administration und für meine Aus- und Weiterbildung zu großen Teilen IT-gestützte Lösungen?
Insofern kann man sagen: In und nach der Krise ist gleichzeitig in und vor der Transformation.
Ich wünsche Ihnen dafür auch in 2021 viel Erfolg!
(DR. WOLFGANG KUCKERTZ)