Der Hintergrund für die Weltwirtschaft ist seit einigen Monaten konstant: Die Mehrheit der Marktteilnehmer geht von einer Erholung des globalen Wachstums aus. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schätzt das weltweite Wachstum für das laufende Jahr auf plus 5,6 Prozent.
Doppelte Therapie für pandemiebelastete Verbraucher
Dieses vorherrschende Szenario verdankt seine Legitimität dem, was man als eine doppelte Therapie für die von einem Jahr globaler Pathologie betroffenen westlichen Verbraucher bezeichnen könnte: Die Impfkampagne selbst, die auf der anderen Seite des Atlantiks in großem Umfang durchgeführt wird und die im Sommer in den USA und zum Jahresende in Europa eine kollektive Immunität suggeriert.
Und dann die fiskalischen Stimuli: Der US-Kongress hat ein Konjunkturprogramm in Höhe von 1,9 Billionen Dollar bestätigt. Diese Summe kommt zu den bereits unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump genehmigten 900 Milliarden Dollar hinzu. Beide Programme zielen in erster Linie auf die Verbraucher ab. Auch die Europäische Union hat einen Investitionsplan für die Infrastruktur in Höhe von 750 Milliarden Euro genehmigt, der, wenn alles gut geht, noch in diesem Sommer in Angriff genommen werden sollte. Die Pläne zur Unterstützung der Verbraucher wurden bereits auf nationaler Ebene umgesetzt. Während die Biden-Administration versucht, einen ersten Plan in der Größenordnung von 2.000 Milliarden US-Dollar für Infrastruktur, Beschäftigung und Bildung durchzusetzen.
Möglicher Inflationsdruck nimmt zu
Die Finanzmärkte fürchten sich nicht mehr vor einer Rezession, sondern vor dem möglichen Inflationsdruck, der den neuen Wohlstand kennzeichnen würde. In den USA haben die langfristigen Zinsen tatsächlich begonnen zu steigen auf 1,75 Prozent für 10-jährige Staatsanleihen. Das hat zwar den Rückgang des Dollars gestoppt, aber gleichzeitig das Misstrauen gegenüber überteuerten Unternehmen geschürt. Dieses Phänomen der wieder aufkeimenden Hoffnung auf Wachstum begünstigt auch die Rohstoffe: Der Ölpreis verdoppelte sich seit letztem Oktober auf 70 US-Dollar je Barrel Brent und machte damit seine Verluste seit dem Ausbruch der Pandemie wieder wett.
Zykliker profitieren von Sektorrotation
Die aktuelle Positionierung unserer Fonds zielt darauf ab, von diesen Entwicklungen zu profitieren, und wurde in unseren Aktienfonds jüngst durch Käufe von Aktien wie der Automobilholding Stellantis, der britischen Fluggesellschaft EasyJet und des multinationalen Werbedienstleisters und Medienkonzerns Publicis aus Frankreich sowie Reduzierungen bei dem weltgrößten Hersteller für Brillengläser und -gestelle Essilor-Luxottica und Inditex, der Muttergesellschaft von Zara, verstärkt. Die Schwellenwerte für Aktieninvestitionen in jedem der Fonds sind sehr hoch, was bedeutet, dass die aktuellen Allokationen vollständig in Aktien investiert sind.
Schließlich sollte die sehr europäische Struktur unserer Fonds sie vor US-Zinsbewegungen schützen und exportierende Aktien begünstigen, wenn der Dollar steigt. Die in den Portfolios vertretenen zyklischen Unternehmen aus Sektoren wie Öl, Industrie oder Banken profitierten ebenfalls von der Sektorrotation der Anleger. Anders als dies noch Jahr 2020 der Fall war. Im ersten Quartal 2021 nutzten die Teilfonds das wiedergewonnene Vertrauen in die Aktienmärkte mit Zuwächsen von 0,9 Prozent bis 5,8 Prozent.
(Clartan Associés)