Inzwischen sehen immer mehr Marktteilnehmer das Potenzial, das in ESG-Investments steckt. Der politi- sche Druck nimmt zu. Die Klimaziele werden weltweit immer strenger, neue, teils überraschende Bünd- nisse zwischen den Staaten entstehen, wenn man sich die Gespräche zwischen den USA und China in diesen Tagen vergegenwärtigt. Demzufolge steigt der Bedarf an klimaneutralen Produkten und Dienst- leistungen, an klimarettenden Entwicklungen und Innovationen und vielen weiteren Aspekten rund um den Umweltschutz deutlich. Aber auch sozialen Aspekten wie gerechte Bezahlung, faire Arbeitsbedin- gungen und Diversity wird mehr und mehr Aufmerksamkeit zuteil. Staat und Wirtschaft arbeiten dabei vermehrt Hand in Hand. Neben staatlichen Investitionen ist privates Kapital dringend vonnöten, um möglichst schnell und effektiv Forderungen und Ideen als Antwort auf den Klimawandel umzusetzen. Demzufolge bringen Fondsgesellschaften verstärkt ESG-Produkte und -Lösungen auf den Markt.
Ein äußerst positiver Trend: Investoren und Anleger prüfen zunehmend, welche Risiken Unternehmen beinhalten, die sich Klimaaspekten und anderen ESG-Kriterien verschließen. So verstärken Investoren und Anleger, die sich für nachhaltige Produkte entscheiden, die Veränderungskräfte in der Wirtschaft für mehr Klimaschutz, die Berücksichtigung sozialer Aspekte und eine gute Unternehmensführung. Für sie ist ein professionelles, gut strukturiertes und auf ESG-Kriterien basierendes Portfoliomanagement sehr wichtig und ein Baustein in ihrer Entscheidungsfindung. Transparenz ist dabei ein, wenn nicht der entscheidende Aspekt. Nur wenn Asset Manager und Anleger wissen, wie sich Unternehmen für die Zukunft aufstellen, können sie gezielt in Nachhaltigkeit investieren. Hilfreich ist dabei auch die vor kurzem eingeführte EU-Verordnung zur Taxonomie, die aufzeigt, welches wirtschaftliche Handeln ökologisch ist. Die Taxonomie ist dabei ein flexibles, sich weiterentwickelndes System, das Nachhaltigkeit messbar macht; ein wichtiger Aspekt, um Anlegern, die in nachhaltige Ideen und Produkte investieren wollen, Struktur und Sicherheit zu bieten. Definierte Bewertungsmaßstäbe, Ratings und Analysen bieten eine immer solidere Entscheidungsbasis beim Thema ESG.
Nicht erst seit gestern integrieren daher Portfoliomanager ESG-Analysen in ihre Finanz- und Investment- analysen. Zudem zeigen Studien der letzten Jahre, dass der Einfluss der ESG-Kriterien auf die finanzielle Stabilität und die Bewertung von Unternehmen steigen. Buy-Side-Analysten und Portfoliomanager bewerten diese Faktoren finanziell, Sell-Side-Analysten unterstützen ihre Kunden mit detaillierten ESG-Analysen, und Kapitaleigner müssen ESG-Risiken und -Potenziale ihrer Portfolios kennen. Zielsetzung aller Beteiligten: Renditen erhöhen, Risiken verringern.
LÖSUNGSORIENTIERTE PARTNERSCHAFTEN ALS WEG ZU MEHR NACHHALTIGKEIT
Wie werden Analysen aussagekräftig, was Chancen und Risiken bei ESG-Investments betrifft? Diesem Thema widmet sich bei Amundi die im Januar ausgegründete Geschäftseinheit Amundi Technology. Bereits seit Gründung von Amundi war das Team, bestehend aus mehr als 700 Spezialistinnen und Spezialisten, für die Entwicklung der eigenen IT-Plattform, Amundi Leading Technology and Operations (ALTO), zuständig. Die in dieser Zeit gesammelte Expertise macht Amundi nun auch bestehenden und neuen Kunden zugänglich und wird damit dem Anspruch gerecht, für Kunden und Berater nicht nur Produktanbieter, sondern vielmehr auch Partner bei Fragestellungen rund um smarte IT-Lösungen zu sein, die dabei unterstützen können, das Front-, Middle- und Back-Office zu optimieren.
Ein Ansatz, der wichtiger wird, da Investoren und Asset Manager mit einer immer höheren Taktung prüfen müssen, ob ihre Abwicklungssysteme den aktuellsten Anforderungen gerecht werden. Ein Beispiel ist die Offenlegung der an der Taxonomie ausgerichteten Unternehmenstätigkeit und der Produkte. Wie werden diese im Portfolio ausgewiesen? Wie werden die (ESG)-Daten eingespeist und gepflegt? Und das noch möglichst kosteneffektiv und schnell? Smarte Technologie ist hier gefragt, um die laufenden Anpassungen möglich zu machen. Doch nicht jeder Anbieter, der den Bedarf festgestellt hat, kann die Ressourcen selbst aufbringen. Outsourcing der Abwicklungsfunktionen kann hierbei Abhilfe schaffen ebenso wie die Modernisierung vorhandener Systeme.
Die von Amundi Technology angebotenen IT-Lösungen professionalisieren Front-, Middle- und Back-Office-Funktionen. Dazu gehören ein modernes Datenmanagement, ESG-Reporting, genaue Perfor- mancemessung sowie Risk & Investment Compliance. Dafür sind eine zuverlässige und vollständig integrierte Abwicklungstechnologie notwendig sowie Spezialisten-Teams, die den Kunden die benötigten IT-Funktionen auf ihren Bedarf zuschneiden. Aktuell wurden Technology-Lösungen bereits bei 24 Kunden in Europa und Asien implementiert, davon elf im vergangenen Jahr.
ALL-IN-ONE IN DER CLOUD
Der Einsatz einer All-in-one-Lösung, also eines Front-to-Back-Leistungspakets, das möglichst wenige Schnittstellen enthält, um die Fehleranfälligkeit zu verringern, ist sinnvoll. Amundi Technology bietet mit ALTO eine digitale Plattform für Investment- und Portfolioverwaltung an, die an den individuellen Bedarf der Kunden angepasst werden kann und den Anforderungen der Investoren nach Transparenz und Nach- vollziehbarkeit entspricht. Aktuell umfasst das Angebot drei Bausteine. Bei ALTO Investment handelt es sich um ein modulares System, das die gesamte Wertschöpfungskette der Vermögensverwaltung abdeckt. ALTO Wealth & Distribution ist eine modulare Core-to-Digital-Plattform für diskretionäres Portfolio- management und Beratungslösungen. ALTO Employee Savings & Retirement Platform ist eine konsoli- dierte Plattform zur Verwaltung der Altersvorsorge und ALTO Specialized Solutions ist eine Plattform, mit der bestimmte IT-Funktionen individuell angepasst werden können, etwa für Asset Servicing oder für die Steuerung von Nachhaltigkeitsdaten und ESG-Ratings.
Das zu 100 Prozent cloudbasierte Serviceangebot setzt Amundi als Portfolio-Management-System für Vermögensverwalter, als Beratungstool für Vermögensberater oder das Mitarbeiter-Spar- und Vorsorge- system für Versicherungsunternehmen ein.
DIE INVESTMENTWELT WIRD EINE ESG-WELT
Nachhaltigkeit ist schon lange kein Trend mehr, sondern eine gesellschaftliche Entwicklung, die Wirtschaft und Politik massiv in ihrem Handeln beeinflusst. Und dieser Einfluss wird Tag für Tag stärker. Unterneh- men, die diese Entwicklung nicht mitgehen, werden immer weniger Investoren für ihr Angebot intere- ssieren können. Dagegen werden Firmen, die Nachhaltigkeit entweder in ihrem Geschäftsmodell verankern oder die Prozesse nach ESG-Kriterien ausrichten, die zukünftigen Gewinner sein. Das Kapital wird seinen Weg dahin lenken – und zwar global. Rentabilität und Risikoberechnungen nach ESG-Kriterien bilden zunehmend den Entscheidungsmaßstab, auch wenn weltweite Standards noch auf sich warten lassen. Mit der EU-Taxonomie ist bereits ein großer Schritt getan. Und IT-Plattformen, die den Wert der Portfolios professionell analysieren, werden immer wichtiger, um den Überblick zu behalten und die notwendige Transparenz zu schaffen, um zukunftsfähige Investmententscheidungen zu treffen und so langfristig am Kapitalmarkt erfolgreich zu sein. ESG ist ein renditeträchtiges Investment – das hat sich bereits herauskristallisiert. Nun ist die Aufgabe aller Marktplayer, die Spreu vom Weizen zu trennen, Standards zu schaffen und zu integrieren und die regulatorischen Erfordernisse im Blick zu behalten.
Auf eine grüne und soziale ESG-Welt!
AMUNDI