Aus Portfoliokonstruktionssicht handelt es sich bei den größten Volkswirtschaften der Welt in vielerlei Hinsicht um interessante Komplementäre, denn Südkorea und Brasilien unterscheiden sich etwa in folgenden zentralen Punkten:
Die Technologie- und Halbleiterbranche dominiert die koreanische Wirtschaft mit Abstand. Die Energie- und Rohstoffsektoren haben mit weniger als zehn Prozent Anteil nur einen geringen Einfluss auf die Indexentwicklung. In Brasilien präsentiert sich nahezu das genaue Gegenteil. Während der Technologie- sektor für die Marktentwicklung praktisch irrelevant ist, machen Energie- und Rohstofftitel ein Drittel der Indexzusammensetzung aus.
Brasilien ist ein weltweit führendes Rohstoffland und profitiert allgemein von höheren Ölpreisen. Südkorea dagegen importiert Rohöl im Wert von über zwei Prozent seines Bruttoinlandsproduktes. Während das Land sich nicht auf Bodenschätze verlassen kann, hat es doch Kontrolle über einen anderen „Rohstoff“: seine Innovationskraft.
Mit knapp fünf Prozent investieren die Südkoreaner das Doppelte des OECD-Durchschnitts in Forschung und Entwicklung. Die boomende Halbleiterbranche ist eine der treibenden Kräfte dahinter. Die aus vielen Gründen stark gestiegene Chip-Nachfrage führt zu Investitionen in neue Fertigungskapazitäten, die allerdings erst in einigen Jahren betriebsbereit sein werden. Da es sich um hochspezialisierte Anlagen in einem praktisch sterilen Umfeld handelt, kann die Produktion nicht einfach erhöht werden. Der deutsche Hersteller Infineon geht davon aus, dass das weltweite Angebot erst im Jahr 2023 die Nachfrage bedienen kann – so lange dürfte der Preisdruck nach oben anhalten.
Mit dem Franklin FTSE Korea UCITS ETF* (ISIN: IE00BHZRR030) und dem Franklin FTSE Brazil UCITS ETF* (ISIN: IE00BHZRQY00) können Anleger an zwei spannenden Wachstumsstories partizipieren.
Marcus Weyerer,
ETF-Spezialist