Das dritte Quartal war mit 214.400 Quadratmetern das umsatzstärkste des Münchener Bürovermietungsmarktes (Q1: 103.900 m², Q2: 132.000 m²) im laufenden Jahr. Von Januar bis September summierte sich der Flächenumsatz auf 452.800 m², so die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W).
Das bisherige Gesamtergebnis liegt damit 2,9 Prozent unter dem des Vergleichszeitraums des Vorjahres und circa 23 Prozent unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Allerdings bedeuten die Zahlen ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre.
Monatliche Spitzenmiete mit 41 Euro pro Quadratmeter auf Rekordhoch
Die erzielbare Spitzenmiete ist im dritten Quartal auf ein neues historisches Hoch gestiegen. Im Vergleich zum Ende des zweiten Quartals stieg sie um 2,5 Prozent von 40 Euro auf 41 Euro pro Quadratmeter an. C&W verzeichnete bereits fünf Abschlüsse in dieser Größenordnung im und um den Altstadtring in München.
Zudem hat die monatliche Durchschnittsmiete der Neuverträge in den vergangenen zwölf Monaten zugelegt und beträgt nun 22,21 Euro pro Quadratmeter. Das sind 1,01 Euro (4,8 Prozent) mehr als Ende des zweiten Quartals 2021.
Große internationale Gesuche kehren an Münchener Büromarkt zurück
„Mieter sind weiterhin unsicher, was die Anforderungen an zukünftige Büroflächen sind. Dennoch ist der Markt wieder äußerst lebendig geworden. So kehren große internationale Gesuche an den Münchener Büromarkt zurück. Wir beobachten zudem, dass die Gebäude- und Lagequalität eine essenzielle Rolle spielen.
In der Gunst der Mieter liegen Objekte mit hoher Mobilitätseffizienz, also in Lagen, die sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ohne häufiges Umsteigen erreichbar sind, vorn.
Zudem verzeichnen wir eine stark steigende Nachfrage für Neubauten und Bestandsimmobilien mit Nachhaltigkeitszertifikaten“, erläutert Hubert Keyl, Head of Office Agency München Cushman & Wakefield Deutschland, die aktuelle Entwicklung.
Öffentliche Hand mit größter Anmietung des Jahres
Im 3. Quartal wurde mit der Anmietung von 44.700 Quadratmeter Bürofläche durch das Deutsche Patent- und Markenamt im Pandion Soul im Münchener Osten der größte Abschluss des aktuellen Jahres verzeichnet.
Insgesamt entfielen 51.100 Quadratmeter beziehungsweise 24 Prozent des Büroflächenumsatzes des abgelaufenen Quartals auf die Öffentliche Verwaltung, die damit mehr als jede andere Branche anmietete.
Leerstand steigt weiter an
Aufgrund des bereits seit 2020 zurückgehenden Neuanmietungsvolumens hat sich der Leerstand in den vergangenen zwölf Monaten erhöht und ist innerhalb eines Jahres um 290.600 Quadratmeter (46 Prozent) auf aktuell knapp 924.000 Quadratmeter gestiegen.
Die Leerstandsquote im Marktgebiet liegt damit bei 4,3 Prozent (Q3/2020: 3,0 Prozent). Besonders im Münchener Umland ist ein starker Zuwachs zu verzeichnen: von 5,5 Prozent im dritten Quartal 2020 auf nun 7,7 Prozent.
Neubauvolumen nach wie vor hoch
Im dritten Quartal wurden 118.900 Quadratmeter Bürofläche fertiggestellt. Damit erhöht sich das bisherige Fertigstellungsvolumen des Jahres auf 176.700 Quadratmeter.
Bis Ende 2021 werden weitere 65.700 Quadratmeter Bürofläche hinzukommen. Davon sind bereits 61 Prozent vorvermietet. Darüber hinaus befinden sich 842.000 Quadratmeter Bürofläche im Bau, die in den Jahren 2022 und 2023 fertiggestellt werden sollen. Hier liegt die Vorvermietungsquote aktuell bei 31 Prozent.
Eine Vielzahl der Projektentwicklungen erfolgt dabei im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt. So sollen in der Innenstadt-Süd 217.300 Quadratmeter Bürofläche und 113.600 Quadratmeter in der Innenstadt-West bis Ende 2023 fertiggestellt werden.
(Cushman & Wakefield)