Wirtschaft

CO2-Preis, Strom, Inflation und was das eine mit dem anderen zu tun hat

Mit über 161,00 Euro je Megawattstunde hat der Preis für den in einem Jahr zu liefernden Strom einen Rekordwert erreicht

Preis für den in einem Jahr zu liefernden Strom einen Rekordwert erreicht

Der Preis für Strom steigt stark: Am 7. Dezember 2021 hat der Preis für den Ein-Jahres-Future ein neues Rekordhoch erreicht. Gleichzeitig befinden sich die Preise für die CO2-Zertifikate im Höhenflug und haben ebenfalls am 7. Dezember 2021 einen neuen Rekord markiert.

„Auch wenn der Anteil des Stroms am Warenkorb eher gering ist, wurde hier doch die Basis für weiterhin hohe Inflationsraten gelegt“, sagt Ivan Mlinaric. Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH.

Rekordwert erreicht

Mit über 161,00 Euro je Megawattstunde hat der Preis für den in einem Jahr zu liefernden Strom einen Rekordwert erreicht. „Hier ist zu beobachten, dass sich Unternehmen rechtzeitig eindecken, um im kommenden Jahr ihre Preise kalkulierbar zu halten“, sagt Mlinaric. „Der sehr steile Anstieg spricht dafür, dass die Marktteilnehmer eher einen Anstieg als einen Rückgang der Strompreise erwarten.“

Außerdem wird Strom wohl grundsätzlich stärker nachgefragt werden: „Der Umbau der Volkswirtschaft Richtung Klimaneutralität wird an vielen Stellen fossilen Energieverbrauch verdrängen und für einen höheren Bedarf an Strom sorgen“, sagt Mlinaric. „Vor allem die Nachfrage nach grünem Strom wird dabei steigen.“

Die neue Bundesregierung wird den Umbau der Wirtschaft zudem beschleunigen. „Dabei werden mehr oder weniger marktwirtschaftliche Methoden wie etwa die CO2-Bepreisung genutzt“, sagt Mlinaric.

„Dadurch werden auch die CO2-Emissionsrechte teurer.“ Genau genommen befinden sie sich seit November 2021 in einem steilen Aufwärtstrend. Am 7. Dezember 2021 überschritt der Preis für eine Tonne an CO2-Emissionen an der Börse ICE Endex zum ersten Mal die Marke von 83 Euro.

Politisch gewollte Effekte der CO2-Bepreisung

Diese Preissteigerungen treffen auf eine ohnehin hohe Inflationsrate. „Auch wenn mittlerweile selbst die Federal Reserve die Inflationsraten nicht mehr als nur vorübergehend hoch bezeichnet, wird die Dauer der Preissteigerungen noch manchen überraschen“, so Mlinaric.

Das liegt eben auch an den politisch gewollten Effekten der CO2-Bepreisung, der damit verbundenen Knappheit, aber auch deren Auswirkungen auf den Strompreis. Dazu kommt, dass Verbraucher solche Erhöhungen, vor allem wenn sie in großen Sprüngen jeweils mit der Jahresrechnung erfolgen, besonders stark wahrnehmen.

„Dies kann dann doch noch eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, wenn erst einmal die Gewerkschaften Druck von ihren Mitgliedern bekommen“, sagt Mlinaric. In jedem Fall steigen die Risiken aus der Inflation in Portfolios derzeit deutlich an.

(Quant.Capital Management)

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