Die private Altersvorsorge ist trotz anhaltender Corona-Pandemie für gut die Hälfte der Menschen in Deutschland ein Thema, mit dem sie sich beschäftigen – und das, obwohl viele bereits ein entsprechendes Produkt oder sogar mehrere besitzen. Allerdings sorgen insbesondere Jüngere weniger oft privat für das Alter vor.
Die Gründe reichen von fehlendem Geld bis zu fehlendem Durchblick. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Online-Befragung von gut 1.000 Menschen in Deutschland, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.
Thema wird immer wieder aufgegriffen
Egal ob zum Jahresende oder Jahresanfang: Das Thema Altersvorsorge treibt die Menschen um. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) beschäftigt sich sehr stark oder stark mit dem Thema. Rund eine von drei Personen greift das Thema in den eigenen Finanzplanungen immer wieder mal auf (32 Prozent), nur für 13 Prozent der Befragten ist Altersvorsorge kaum oder überhaupt kein Thema, mit dem sie sich beschäftigen.
Die Zahlen zeigen darüber hinaus: Je näher der Zeitpunkt des Renteneintritts rückt, umso wichtiger wird das Thema und intensiver die Auseinandersetzung damit. Unter den 20- bis 29-Jährigen sagen nur 35 Prozent, dass sie sich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt haben, unter den 50- bis 59-Jährigen sind es 60 Prozent.
Auch das Haushaltsnettoeinkommen beeinflusst, ob sich Menschen mit ihrem Auskommen im Alter beschäftigen: Je höher es ist, umso öfter spielt Altersvorsorge eine Rolle bei den persönlichen Finanzen.
Jüngere Menschen sorgen weniger für ihr Alter vor
Von der Theorie zur Praxis scheint es kein allzu großer Schritt zu sein, denn 78 Prozent der Befragten besitzen bereits eine private Altersvorsorge, 40 Prozent von ihnen sogar mehrere Produkte, um im Alter ausreichend versorgt zu sein.
Allerdings gibt es hier einen Wermutstropfen, denn unter jungen Menschen zwischen 20 und 29 Jahren besitzt nur knapp die Hälfte mindestens eine private Altersvorsorge (49 Prozent).
Gründe: Kein Geld, keine Notwendigkeit, zu kompliziert
Der aktuell am häufigsten genannte Grund, keine private Altersvorsorge zu haben, ist das fehlende Geld dafür (28 Prozent). Diese Begründung führen vor allem ausgerechnet die Befragten im Alter zwischen 40 und 49 Jahren an, wo es zunehmend schwierig ist, ausreichend für das Alter vorzusorgen (55 Prozent). Beinahe genauso hoch ist der Anteil derjenigen, die glauben, eine private Altersvorsorge ist nicht nötig (26 Prozent).
16 Prozent möchten sich erst später mit dem Thema beschäftigen, darunter sind vor allem junge Menschen zwischen 20 und 29 Jahren (40 Prozent). Acht Prozent halten alles rund um dieses Thema für zu kompliziert und zeitaufwändig. Diese Meinung ist am häufigsten bei den 30- bis 39-Jährigen zu finden.
„Dabei ist es gar nicht so schwierig, das Thema anzugehen. Im Rahmen eines Beratungsgesprächs in einer Bank kann man sich individuell die nötigen Impulse holen. Eine Möglichkeit ist es außerdem, neben der geförderten Altersvorsorge, also der Riester-Rente, auch einen Fondssparplan für die private Altersvorsorge zu nutzen.
Besonders wichtig ist es, so früh wie möglich mit dem Sparen fürs Alter zu beginnen, denn: je höher das Alter, desto schwieriger ist es, die Rentenlücke zu schließen“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment, die Ergebnisse des Anlegerbarometers.
Mit Fondssparplänen für das Alter vorsorgen
Viele Menschen sehen das ebenso: Knapp die Hälfte der Befragten kann sich einen Fondssparplan gut als Basis-Anlage vorstellen (47 Prozent). Dieser Wert ist gegenüber dem dritten Quartal 2019 um 18 Prozentpunkte gestiegen. Die Anzahl derjenigen, die sich einen Fondssparplan ergänzend zu anderen Anlagen vorstellen können, steigt gegenüber 2019 um neun Prozentpunkte an und liegt nun bei 52 Prozent.
„Viele, insbesondere junge Menschen legen bereits regelmäßig Geld mit einem Sparplan zurück und ergänzen damit die geförderte Möglichkeit des Sparens für die Altersvorsorge“, erklärt Gay.
Dabei schätzen die Befragten am Fondssparen insbesondere, dass sie keine Laufzeiten einhalten müssen, wenn sie zwischenzeitlich an ihr Geld möchten (65 Prozent) und dass sie bereits mit kleinen Beträgen sparen können (63 Prozent). 47 Prozent finden es außerdem attraktiv, dass der monatliche Sparplan dafür sorgt, dass man bei seinen Sparbemühungen diszipliniert vorgeht.
(Union Investment)