Wirtschaft

BMWK und BME prämieren GIZ und N-ERGIE beim „Tag der öffentlichen Auftraggeber Digital“

Beim „Tag der öffentlichen Auftraggeber“ treffen sich jährlich Fach- und Führungskräfte aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen sowie öffentlich-rechtlichen Unternehmen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch

geralt / Pixabay

Im Fokus der diesjährigen Online-Veranstaltung standen die Fragen, wie innovative öffentliche Beschaffung zu den Zielen kommunaler Innovationspolitik beiträgt und wie die Zusammenarbeit mit innovativen Start-ups und KMU erfolgreich funktioniert.

Außerdem fand die Preisverleihung des „Innovation schafft Vorsprung“-Awards statt. Sieger in diesem Wettbewerb für öffentliche Auftraggeber sind die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die N-ERGIE Aktiengesellschaft. Mit dem Preis werden beispielhafte Leistungen bei der Beschaffung von Innovationen und der Gestaltung innovativer Beschaffungsprozesse ausgezeichnet. Der vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) initiierte Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
BMWK und BME treten gemeinsam für mehr Innovationen im öffentlichen Beschaffungswesen ein.

Dr. Franziska Brantner (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: „Die Nutzung der innovativen öffentlichen Beschaffung zur Beförderung des Technologietransfers ist Bestandteil der BMWK-Innovationspolitik. Dabei liegt auf der Seite der Anbieter unser besonderes Augenmerk auf Startups und innovativen KMU. Es ist mir daher ein wichtiges Anliegen, für den BME-Preis ,Innovation schafft Vorsprung‘, der jährlich die innovativsten Beschaffungsvorgänge auszeichnet, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Ich möchte damit unterstreichen, dass auch die öffentliche Hand als Vorreiter Innovationen den Weg in den Markt ebnen kann. Darauf wollen wir einen noch stärkeren Fokus legen. Den Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich ganz herzlich zu ihren hervorragenden Leistungen, die innovative Beschaffung weiter voranzubringen“.

Dr. Helena Melnikov (Hauptgeschäftsführerin BME e.V.): „Die Realisierung von Innovationen ist herausfordernd – auf lange Sicht stellt sie aber eine große Chance und einen wesentlichen Beitrag zur Modernisierung der Verwaltung dar. Sowohl das GIZ-Projekt zur Digitalisierung der Beschaffungsprozesse als auch die Smart-Parking-Lösung der N-ERGIE Aktiengesellschaft zeigen innovative Beschaffung auf hohem Niveau und haben Vorbildcharakter“.

Preisträger GIZ:

Aus den weltweiten GIZ-Projekten müssen jährlich rund 20.000 Anforderungen zentral von der Abteilung „Einkauf & Verträge“ bearbeitet werden. Gegenstand der Anforderungen sind rund zehn Prozent Einkauf von Sachgütern sowie 90 Prozent Dienstleistungs- und Finanzierungsverträge. Das Vergabevolumen beträgt ca. 1,1 Mrd. Euro pro Jahr.

Die Digitalisierung der Beschaffungsprozesse umfasst die folgenden Punkte:

– Prozessanalyse und -anpassungen
– Ausschreibung und Implementierung einer elektronischen Vergabe-Management-Lösung
– Konzeption und Erstellung eines multilingualen webbasierten Self-Service-Portals zur einfachen assistenzgestüzten, weltweiten Erfassung von Anforderungen unter Beachtung der GIZ-Compliance-Aspekte („Procurement Portal“, PP).
– Weltweiter Roll-out nur mit „Erklärfilm“ – trotzdem hohe Akzeptanz bei den Nutzern.
Die GIZ-Lösung stellt eine nahtlose Integration und Digitalisierung der Beschaffungskette von der Anforderung bis zur Vertragserstellung dar. Bereits in den ersten Monaten der Nutzung des Procurement Portals zeichneten sich signifikante Effizienzsteigerungen bei den Anfordernden und den Beschaffenden ab.

Alle Vergabeanforderungen für Dienstleistungs-Beschaffungen durch die GIZ-Zentrale laufen seit dem Start über das Portal. Sie werden Algorithmus-gesteuert den Beschaffungsgruppen fair und sachgerecht zugeteilt. Dies führt zu mehr Ordnung, Transparenz und Zufriedenheit bei den Beschaffenden. Vor allem die Bearbeitung (Antragstellung, Ausschreibung) wurde bedeutend schneller sowie vollständiger und fehlerfreier, da die Nutzer schrittweise durch den Prozess geleitet werden.

In der nächsten Phase ist die Integration des Zahlprozesses geplant.

Preisträger N-ERGIE

Für die N-ERGIE als regionaler Energieversorger in Nürnberg wurde aufgrund der Verlagerung eines Standorts ein zusätzlicher Bedarf an PKW-Stellplätzen für ca. 300 Mitarbeitende notwendig. Außerdem waren bisher genutzte Parkflächen für eine zukünftige wohnwirtschaftliche Nutzung vorgesehen. Bei der Erstellung eines neuen Verkehrs- und Parkraumkonzeptes sollten die Anforderungen einer nachhaltigen Verkehrswende mit den Zielen der Energie- und Klimawende verknüpft werden. So entstand das Konzept „Parkhaus der Zukunft“.

Während die Mitarbeitenden der N-ERGIE tagsüber ihr Fahrzeug parken, sollten die Anwohner aus der unmittelbaren Umgebung ihr Auto abends im Parkhaus abstellen können. Ziel war auch, genügend Ladeinfrastruktur für Elektroautos zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit sieben weiteren Parkräumen in Nürnberg und Fürth will das Parkhaus der N‑ERGIE außerdem dazu beitragen, die Verkehrsbelastung in der Innenstadt zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern: Das Parkraummanagementsystem hat eine direkte Verbindung zu den Nürnberger Luftmessstationen. Wird die Verkehrs- und Schadstoffbelastung im Zentrum zu hoch, werden die Nutzer informiert und in teilnehmenden Parkhäusern im Außenbereich die Preise gesenkt, um einen Anreiz zu schaffen, außerhalb der Innenstadt zu parken.

Das Parkhaus verfügt über 338 Stellplätze und 128 Ladepunkte für Elektroautos. Zudem stehen 20 Ladepunkte für E-Bikes und fünf Ladepunkte für E-Scooter bereit. Die Parkbelegung wird mittels eingebauter Ultraschall-Parksensoren intelligent gesteuert: Die elektronische Anzeige am Eingang teilt den Nutzern automatisch einen Parkplatz zu. Dadurch wird Rückstau vermieden und die Last beim Laden der Elektroautos gleichmäßig auf die Stockwerke verteilt. Reserviert werden können die Parkplätze über die neu entwickelte App „AppStellen“.

Durch auf dem Dach installierte Photovoltaik-Module mit einer Leistung von 100 Kilowatt erzeugt das Parkhaus einen Teil der Energie, die unter anderem für das Laden der Elektrofahrzeuge benötigt wird. Ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von 112 kWh sorgt für die optimale Nutzung der erzeugten Energie und trägt zur Netzstabilität bei.

(BME)

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