Nach vielen Diskussionen in den letzten Tagen hat der Bundestag am Donnerstag einem gemeinsamen Antrag von Regierung und Union über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zugestimmt. Auch eine Mehrheit von 56 Prozent der Befragten findet es jetzt richtig, wenn Deutschland der Ukraine schwere Waffen ie z.B. Panzer liefert, 39 Prozent sprechen sich dagegen aus (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Überwiegend Kritik daran gibt es nur in den Anhängerschaften von Linke (72 Prozent) und AfD (56 Prozent). Im März wurde eine Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine noch mehrheitlich abgelehnt (63 Prozent; dafür: 31 Prozent).
Dass mit der Lieferung solcher Waffen, jetzt auch von Deutschland, die Gefahr eines russischen Angriffs auf westliche Staaten steigt, glauben 59 Prozent sowie Mehrheiten in fast allen Parteianhängergruppen. Lediglich die Anhänger*innen der Grünen sind in dieser Frage gespalten. Insgesamt 36 Prozent gehen deswegen nicht von einer größeren Gefahr aus.
Generell meinen nur 38 Prozent, dass der Krieg auf die Ukraine beschränkt bleibt, während 54 Prozent damit rechnen, dass Russland auch noch andere Länder angreifen wird.
Unterstützung der Ukraine durch die Bundesregierung
Was die Bundesregierung aufgrund des russischen Angriffskriegs insgesamt für die Ukraine leistet, bezeichnen 50 Prozent (Mrz: 50 Prozent) als gerade richtig. Für 32 Prozent (Mrz: 37 Prozent) unterstützt die deutsche Regierung die Ukraine zu wenig, für 13 Prozent (Mrz: sieben Prozent) macht sie zu viel.
Wegen des Kriegs kommen viele Flüchtlinge aus der Ukraine zu uns. Eine große Mehrheit (84 Prozent) ist der Meinung, Deutschland kann das verkraften, nur 14 Prozent verneinen das.
Viel Zustimmung für Baerbock und Habeck
Für eine große Mehrheit von 70 Prozent der Befragten macht Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre Sache in der Ukraine-Krise gut (schlecht: 24 Prozent) und 66 Prozent sind hier mit der Arbeit von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zufrieden (schlecht: 19 Prozent). Damit überzeugen die beiden deutlich mehr als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dem nach 72 Prozent im März jetzt nur noch 49 Prozent in der Ukraine-Krise gute Arbeit bescheinigen. 43 Prozent stellen ihm ein schlechtes Zeugnis aus (März: 19 Prozent).