“Die europäische Wirtschaft befindet sich unserer Meinung nach bereits auf dem Weg in eine Rezession. In erster Linie ist dies auf die sich verschärfende Energiekrise zurückzuführen. Denn Europa ist im Gegensatz zu den USA ein großer Netto-Energieimporteur und nach wie vor abhängig vom Gas.
Dies bringt die EZB in eine Zwickmühle, was das Tempo ihrer Zinserhöhungsschritte angeht. Wir rechnen mit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte in dieser Woche, wodurch der Leitzins auf 1,5 Prozent steigen würde.
Europäische Aktien weiter unter Druck
Durch die vorgezogenen Zinserhöhungen in dieser Woche und im Dezember lässt die EZB Spielraum für eine Pause zu Beginn des nächsten Jahres. Dann lassen sich die längerfristigen Auswirkungen der russischen Öl- und Gasversorgungskrise deutlicher erkennen. Dies gilt umso mehr, wenn wir einen harten Winter bekommen sollten.
Auch werden sich die Folgen der schlecht umgesetzten Energiepreisobergrenzen für die Privathaushalte und die chaotischen fiskalischen Interventionen, die das Vertrauen der Anleger in die Peripherieländer der Eurozone nicht stärken, abzeichnen.
In Anbetracht der hohen Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Europa, und der Ungewissheit über den politischen Kurs bleiben europäische Aktien also weiter unter Druck.”
(BNY Mellon IM)