Die Zahlen sind alarmierend: Planet Erde ist auf dem Weg zu seinem sechsten großen Massenaussterben. Ein Viertel aller heute lebenden Tier- und Pflanzenarten könnte bis 2050 ausgerottet sein, schreibt der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen in einer Studie, insgesamt rund eine Million Arten. Und bis Ende des Jahrhunderts könnte die Zahl sogar auf die Hälfte aller heute lebenden Spezies steigen.
Höchst Zeit also, dem Verlust der Artenvielfalt gegenzusteuern. Die Europäische Union hat die Zeichen der Zeit erkannt und in ihrer Taxonomie-Verordnung sechs Umweltziele festgelegt. Neben der Eindämmung des Klimawandels, der Anpassung an den Klimawandel, der nachhaltigen Nutzung von Wasser und maritimen Ressourcen, dem Übergang zur Kreislaufwirtschaft und dem Schutz vor Verschmutzung gehört auch die Biodiversität dazu.
Zusätzlich hat die EU in ihrer Biodiversitätsstrategie 2030 einen umfassenden Plan vorgelegt, der die Natur schützen und die Schädigung der Ökosysteme umkehren soll. Konkret verfolgt sie mit ihrer Biodiversitätsstrategie das Ziel, die Artenvielfalt Europas bis 2030 auf einen Pfad der Erholung zu bringen und wenigstens 30 Prozent von Europas Bodenflächen und Seen in geschützte Gebiete zu verwandeln. Mit ihren verschiedenen Verordnungen möchte die Europäische Union gleiche Wettbewerbsbedingungen und Rechtssicherheit für alle in der EU tätigen Unternehmen gewährleisten. Im Kern geht es ihr um drei Dinge: die Kapitalströme neu auszurichten und in nachhaltige Investitionen zu lenken, Nachhaltigkeit einschließlich Biodiversität als Bestandteil des Risikomanagements zu etablieren und langfristige Investments in entsprechenden wirtschaftlichen Aktivitäten zu fördern.
Allein mit immer neuen Regeln wird ihrdas nicht gelingen. Gefragt sind auch das Kapital und Engagement privater und institutioneller Investoren – und die zeigen Interesse an dem Thema, nicht zuletzt deshalb, weil Biodiversität dem strategische Entwicklungsziel Nr. 15 („Leben an Land“) der Vereinten Nationen dient: „Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, die Zersetzung des Bodens beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen“.
BEST-IN-CLASS FÜR DEN GRÖSSTEN IMPACT
Das große Aber: Noch gibt es im Bereich Biodiversität zu wenig Lösungsanbieter, also solchen Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen bereitstellen, um den Verlust der Artenvielfalt direkt zu bekämpfen. Aus diesem Grund folgt BNP Paribas Asset Management bei seiner Investmentstrategie im Bereich Biodiversität einem Bestin- Class-Ansatz. Ausgewählt werden jene Unternehmen, die den höchsten Impact auf die biologische Vielfalt haben, ausgeschlossen werden dagegen Unternehmen, die nicht bestimmten ESG-Kriterien genügen. Nicht in Frage kommen etwa Unternehmen, die Gegenstand von Kontroversen gemäß den United Nations Global Compounds sind oder aus den Sektoren umstrittene Waffen, Kohle-, Uran- und Schiefergasbergbau oder Tabakproduktion stammen. Auch Unternehmen, die mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes mit der Produktion von konventionellen Waffen, Kohlestrom, der Verwendung fossiler Brennstoffe und dem Vertrieb von Tabak erwirtschaften, bleiben grundsätzlich außen vor.
Seit Mitte September 2022 bietet BNP Paribas Asset Management seine Strategie in Form einer konkreten Investmentlösung an. Der BNP Paribas Easy Euronext ESG Eurozone Biodiversity Leaders PAB UCITS ETF ist der erste passiv gemanagte ETF für das Thema Artenvielfalt auf dem Markt. Die Auflage des ETFs ist Teil der Nachhaltigkeitspolitik der BNP-Paribas-Gruppe, die sich für den Erhalt der Biodiversität einsetzt und Mitglied der Initiative Act4nature ist, die Unternehmen für den Naturschutz mobilisieren soll.
Der BNP Paribas Easy ESG Eurozone Biodiversity Leaders PAB UCITS ETF bildet einen Euronext-Index ab, der aus dem Euronext Eurozone 300 Index hervorgeht und rund 60 Aktien umfasst. Berechnet wird der konkrete Impact der Unternehmen im Index durch den langjährigen BNPPartner Iceberg Data Lab in Form des Corporate Biodiversity Footprint Scores. Der ETF repliziert den Index physisch und ohne Wertpapierleihe und hat einen Net-Total- Return-Ansatz.
CLAUS HECHER