Fonds mit einem Schwerpunkt auf bestimmte Branchen – sogenannte Themenfonds – erfreuten sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Auch das aktive Investieren rückte immer mehr in den Fokus der Anleger. Wie aus einer neuen Erhebung mit anschaulichen Infografiken von Business2Community hervorgeht, bleiben beide Ansätze allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Im Jahr 1980 lag die durchschnittliche Haltedauer von Aktien bei 9,7 Jahren. Seither hat sich sehr vieles verändert, und die viel zitierte Schnelllebigkeit ist nicht nur eine Mär. Konkret lag die Haltedauer von Wertpapieren vier Jahrzehnte später nur noch bei 0,6 Jahren. Dass Anleger immer aktiver in das Geschehen eingreifen möchten, das zeigt sich auch in der Popularität von Themenfonds. Beide Ansätze mögen ihre Berechtigung haben, doch eine Outperformance wird nur selten erreicht. Im Gegenteil.
Wie die Infografik aufzeigt, lag die durchschnittliche Performance von Multi-Themenfonds im Jahr 2022 bei minus 16 Prozent. Von 132 untersuchten Themenfonds konnten lediglich 3 eine positive Jahresrendite aufweisen. Wer hingegen breiter investiert und auf den Weltaktienindex MSCI World gesetzt hat, der hatte zwar auch Einbußen zu beklagen, doch liegt der Rückgang hier lediglich bei 6 Prozent. Deutlich aussagekräftiger ist hingegen die 3-Jahres-Performance. Hier liegt die Rendite bei 5 bzw. 10 Prozent, zuungunsten der Themenfonds.
Bleibt die Frage, ob sich das aktive Investieren jenseits von Themenfonds rentiert. Auch hier lässt die Studienlage zumindest Zweifel aufkommen. Im Jahr 2022 gelang es lediglich einem Drittel der aktiven Fonds, den jeweiligen Vergleichsindex zu schlagen, im Vorjahr waren es mit 29,1 Prozent sogar noch weniger. Selbst im Ausreißer-Jahr 2020 gelang es mit einem Anteil von 46 Prozent noch weniger als der Hälfte der aktiven Fonds eine Outperformance zu erzielen.
Nochmals deutlich schlechter wird die Performance bei einem Blick auf einen größeren Zeithorizont. So nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass ein aktiv gemanagter Fonds die Marktrendite schlägt, mit den Jahren immer weiter ab. Bis hin zu Daten, die aufzeigen, dass bei einem 10-Jahres-Rückblick nur 2 Prozent der aktiven Fonds besser abgeschnitten haben als ihr Vergleichsindex.
Doch auch wenn es je nach gewählter Strategie erhebliche Unterschiede geben mag: insgesamt spricht sehr vieles für die Anlage in Aktien oder Fonds. Zur Verdeutlichung: Im Falle von Aktien liegt die inflationsbereinigte Langfristrendite bei einem Untersuchungszeitraum von 1900 bis 2021 bei 5,3 Prozent.
Wohnimmobilien stehen mit 2,4 Prozent an zweiter Stelle, das nicht zuletzt bei den Deutschen begehrte Edelmetall Gold kommt unterdessen inflationsbereinigt auf eine jährliche Rendite von 0,7 Prozent. Bei der Analyse aufgrund des noch jungen Alters nicht inkludiert: Kryptowährungen. Diese sind zwar nach wie vor hochvolatil, überzeugen jedoch im Mittel mit hohen Renditen. Seit dem Jahresbeginn konnte der Bitcoin um 43,4 Prozent zulegen, bei Ethereum schlägt das Plus mit 39 Prozent zu Buche. Im selben Zeitraum liegt der MSCI World mit 5,8 Prozent im Plus – dies gleichwohl zu einem bedeutend geringeren Risiko.
„Anders als bei den meisten Dingen im Leben führt ein Mehr an Beschäftigung mit dem Thema Geldanlage nicht per se zum Erfolg“, so Business2Community-Analyst Dennis Buchbauer. „Selbst Fondsmanagern gelingt es nicht mehrheitlich, den Markt zu schlagen. Auch viel diskutierte und beworbene Produkte wie Themenfonds können einen Weltaktienindex nur selten schlagen. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sie ungeeignet dafür sind, ein Portfolio zu ergänzen“.
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(Business2Community)