Der Einlagesatz beträgt nun 3,75 Prozent. Trotzdem hat sich die Notenbank die Tür für weitere Zinserhöhungen nach der Sommerpause offengehalten. Die Inflationsrate ist aufgrund des Rückgangs der Energiepreise zwar deutlich gesunken, die Kernrate – ohne Energie und Nahrungsmittel – verharrt aber auf einem sehr hohen Niveau. Das sollte der EZB ein Dorn im Auge sein, denn sie muss sicherstellen, dass der Inflationsdruck auf breiter Front nachlässt und sich in Richtung Zwei-Prozent-Ziel bewegt. Der Schlüssel dazu liegt auf dem Arbeitsmarkt und bei der Lohnentwicklung. Sollte es wegen kräftiger Lohnsteigerungen zu noch mehr Preisdruck kommen, werden die Währungshüter im Herbst trotz einer schwachen Konjunktur mit weiteren Zinsschritten nachlegen müssen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Notenbanker mit Augenmaß agieren und die Wirtschaftsdaten der kommenden Wochen ganz genau auswerten.
(DZ Bank AG)