Eine aktuelle Umfrage der NRW.BANK und des VdW Rheinland Westfalen unter 150 Wohnungsunternehmen und -genossenschaften aus Nordrhein-Westfalen zur aktuellen Situation in der NRW-Wohnungswirtschaft zeigt die Probleme. Einige Neubauprojekte werden daher gestoppt oder aufgeschoben, so ein Ergebnis der Umfrage. Der öffentlichen Wohnraumförderung kommt in dieser Situation eine ganz besondere Bedeutung zu.
Im Jahr 2022 wurden durch die Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen rund 6.600 Wohnungen durch Neubau und Modernisierungsmaßnahmen gefördert. Davon entfielen 40 Prozent auf die VdW-Mitglieder. Für Modernisierungen wurden den Wohnungsunternehmen und -genossenschaften des Verbandes rund 215,4 Millionen Euro aus der öffentlichen Wohnraumförderung bewilligt. Dadurch konnten etwa 1.000 Wohnungen mehr als noch im Jahr 2021 modernisiert werden.
„Die Zahlen zeigen, dass unsere Mitglieder die öffentliche Wohnraumförderung vollumfänglich ausschöpfen, denn die Förderbedingungen für generationengerechte und energetische Modernisierungen sind gut. Jedoch ist der Neubau mietpreisgebundener Wohnungen im Jahr 2022 um rund 24 Prozent zurückgegangen. Die Wohnraumförderung des Landes ist gerade unter den aktuellen Rahmenbedingungen unverzichtbar, damit gutes, klimagerechtes, energieeffizientes und barrierefreies Wohnen nicht auf der Strecke bleibt“, sagt VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter.
Trotz der aktuellen Herausforderungen auf den Märkten geht der Umfrage zufolge immerhin jedes zweite Wohnungsunternehmen davon aus, seine für 2023 und 2024 geplanten Neubauwohnungen noch fertigstellen zu können. 16 Prozent glauben sogar, mehr öffentlich geförderte Wohnungen als ursprünglich geplant fertigstellen zu können, weil sie vom frei finanzierten in den öffentlich geförderten Wohnungsbau gewechselt sind.
„Ein wichtiger Anreiz für Investoren sind hohe Tilgungsnachlässe, lange Laufzeiten und sehr attraktive Zinssätze. Gemeinsam mit dem NRW-Bauministerium sorgen wir mit unserer Wohnraumförderung dafür, dass in Nordrhein-Westfalen mehr und insbesondere auch bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird“, sagt Claudia Hillenherms, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK.
Bei etwa der Hälfte der Wohnungsunternehmen wurden geplante Projekte kurz vor dem Start gestoppt oder bereits storniert. Davon waren insgesamt 3.500 beziehungsweise 530 Wohnungen betroffen. Jedes zehnte Wohnungsunternehmen gibt an, diese Projekte zukünftig wieder aufnehmen zu wollen.
Dies liegt unter anderem am aktuellen Investitionsklima auf dem Wohnungsmarkt, das als „eher schlecht“ bis „sehr schlecht“ beurteilt wirf. Im Vergleich zum Vorjahr hellte sich das Investitionsklima in den Segmenten Modernisierung und Sanierung sowie Kauf von Wohnungsbeständen zwar auf niedrigem Niveau leicht auf. Im Neubau trübte es sich jedoch weiter ein.