Anlass für die Forderungen des BGA nach mehr wirtschaftlichen Impulsen war die gestrige Veröffentlichung der Ergebnisse der Steuerschätzung. „Mit der Zeitenwende muss auch eine Wende in der Steuerpolitik vorgenommen werden. Wenn unsere globalen Wettbewerber ihre Standortbedingungen für Investitionen und Handel attraktiver machen, können wir nicht so weitermachen wie bisher“, sagt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).
Sofern man wieder stärker sprudelnde Steuerquellen für die Finanzierung der erheblichen Investitionen in Modernisierung und Transformation erreichen wolle, gehe dies nur über mehr wirtschaftliche Jmpulse, nicht über immer mehr Schulden und neue Steuern, so der Präsident des Handelverbands.
Jandura führt aus: “Richtig ist, dass unser Steuersystem internationaler werden muss. Nicht jedoch, indem wir unser Steuerrecht immer mehr auf internationale oder europäische Behörden outsourcen, sondern indem wir zuallererst unsere Hausaufgaben machen. Unser Steuerrecht muss für Investitionen und für Fachkräfte aus dem In- und Ausland attraktiver, unbürokratischer und digitaler werden. Leistung muss sich lohnen. Eine Steuerbelastung für Unternehmen in Deutschland von rund 30 Prozent ist eine gravierende Investitionsbremse. Die Belastung muss runter. Das Wachstumschancengesetz sollte gezielt dazu genutzt werden. Es wäre ein Armutszeugnis für die Politik in Bund und Ländern, wenn im Rahmen der Gesetzesberatung nachher weniger herauskommt, als im Schaufenster ausgestellt wurde.“