Im Anlegermagazin Mein Geld erklären Fondsmanager Tom Demaecker und Humberto Nardiello die Anlagestrategie des DPAM B Equities NewGems Sustainable und zeigen auf, welche Rolle Künstliche Intelligenz darin spielt. Der Fonds berücksichtigt nachhaltige Anlagekriterien.
Was sind die Hauptmerkmale des DPAM B Equities NEWGEMS Sustainable?
Tom Demaecker: Dieses Portfolio bietet Anlegern ein Engagement in Aktien von Unternehmen auf globaler Ebene, die auf der Grundlage von Themen und Trends im Zusammenhang mit dem Akronym NEWGEMS (Nanotechnologie, Ökologie, Wohlbefinden, Generation Z, E-Society, Fertigung 4.0, Sicherheit) ausgewählt werden. Bei dieser Strategie wird eine strenge ESG-Methode angewandt, und es werden strikte Ausschlüsse vorgenommen, um andere ökologische und soziale Ziele nicht zu beeinträchtigen und die erforderlichen Good-Governance-Praktiken zu gewährleisten.
Es handelt sich um ein aktiv verwaltetes Portfolio. Die Aktienauswahl basiert auf wirtschaftlichen und finanziellen Analysen und auf einer strengen Methodik der Ausschlüsse, der Integration von ESG-Faktoren, des aktiven Aktienbesitzes und des Engagements bei Unternehmen.
Was waren die wichtigsten Performancefaktoren dieser Strategie im letzten Jahr?
Humberto Nardiello: Das Portfolio erzielte im Jahr 2023 eine Rendite von 29,0 Prozent. Es war das Aufkommen bahnbrechender Technologien, insbesondere der Künstlichen Intelligenz, das die Aktienkurse im Jahr 2023 antrieb. Die „Magnificent Seven“ trieben die Rendite des MSCI World Index. Viele andere Large Caps und insbesondere Small Caps zeigten eine deutlich unterdurchschnittliche Performance. Etwa ein Fünftel des Portfolios war in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 10 Mrd. EUR und ein weiteres Fünftel von weniger als 30 Mrd. EUR investiert. Die erstgenannte Kategorie wies für das Jahr eine stagnierende Rendite auf, was die Performance im Jahr 2023 um fast sieben Prozentpunkte schmälerte. Großunternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 200 Mrd. EUR erzielten dagegen eine durchschnittliche Rendite von 62 Prozent.
Dieser Erfolg bestätigt die Wirksamkeit des „Barbell-Ansatzes“, der sowohl auf zukünftige als auch auf bewährte Gewinner setzt. Das Portfolio profitierte von einem signifikanten Engagement in den „Hacken und Schaufeln“ des KI-Rennens, d. h. in Cloud-Infrastrukturanbietern und Halbleiterunternehmen. Es profitierte auch von Softwareunternehmen, die damit begannen, generative KI in ihre Angebote zu integrieren.
Die Renditen wurden durch die Auswahl von Gesundheitstiteln mäßig unter Druck gesetzt, was auf den GLP1-Handel und einen Abwärtszyklus bei Biopharma zurückzuführen ist, der gute Anlagemöglichkeiten wie Dexcom und Inspire eröffnete. Innovation treibt die Aktienkurse weiterhin an, so dass das Portfolio als innovationsorientierte Anlagestrategie gut aufgestellt ist.
Welches sind die wichtigsten Themen/Sektoren in Ihrem Portfolio?
Tom Demaecker: Die Sektoren mit der größten Gewichtung im Portfolio sind Information & Technologie (40 Prozent) und Gesundheit (20% Gesundheit. IT ist ein Hauptwachstumstreiber. Innerhalb dieses Segments liegen die Chancen in der Cloud, die das Wachstum von Microsoft, Google und Amazon beschleunigen könnte. Die Künstliche Intelligenz wird dazu beitragen, die Verbreitung der Cloud zu erhöhen, da sie sehr stark von Servern und interner Datenspeicherung abhängig ist. IT-Investitionen sind vielschichtig und weisen eine sehr unterschiedliche Dynamik auf.
Allein im Bereich der KI gibt es ein Ökosystem, das aus Halbleitern, Daten, Infrastruktur, Modelldesign und Software besteht. Auf der Gesundheitsseite ist es wichtig, die Schlüsselrolle der Innovation in Bereichen wie Gesundheitsdienstleistungen, Diagnostik, Entwicklung neuer Medikamente und medizinischer Ausrüstung wie Robotik hervorzuheben.
Können Sie näher erläutern, wie Sie das Thema KI in Ihrem Portfolio einsetzen?
Humberto Nardiello: Generative KI hatte Ende letzten Jahres mit dem Debüt von ChatGPT einen großen Auftritt und wurde schnell zu einem integralen Bestandteil unseres Berufslebens. Die hohen Erwartungen an die generative KI haben den Anstieg der Large-Cap-Technologiewerte beflügelt. Wir haben diesen Trend schon früh befürwortet und glauben nach wie vor an sein revolutionäres Potenzial.
Wir haben eine rasche Akzeptanz unter Entwicklern und Grafikdesignern beobachtet, mit Produktivitätssteigerungen von bis zu 50 Prozent, und wir gehen davon aus, dass die jüngste Einführung von Microsoft Copilot die Begeisterung für diese Technologie noch verstärken wird. Als innovationsorientierte Investoren setzen wir auf diese Entwicklungen, wobei wir uns bewusst sind, dass sich der Wandel in diesem Sektor rasant vollzieht, was uns flexibel hält. Wir sind der Ansicht, dass generative KI den Wettbewerbsvorteil von Big-Tech-Unternehmen stärken wird. Generative KI ist sehr rechenintensiv und erfordert daher viel Infrastruktur und Geld – zwei Dinge, von denen die großen Tech-Unternehmen reichlich haben. Daher haben wir unser Engagement in diesen Unternehmen erhöht.
Derzeit konzentrieren wir uns auf die „Hacken und Schaufeln“ des KI-Rennens, nämlich Halbleiterunternehmen und Cloud-Infrastrukturanbieter. Wir haben unsere Halbleiterbestände Ende 2022 deutlich aufgestockt, einschließlich Investitionen in Pionierunternehmen wie BE Semiconductor und ASM International. Wir beobachten, dass Softwareunternehmen beginnen, generative KI in ihr Angebot zu integrieren. Viele etablierte Softwareunternehmen wie Adobe, ServiceNow, Synopsys, Crowdstrike und Datadog haben diese Technologie schnell übernommen. Unsere übergewichtige Position in diesen Unternehmen war der wichtigste Beitrag zur Performance im Jahr 2023.
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