Als Anfang August in Paris die 23-jährige Julien Alfred die Goldmedaille im 100 Meter-Sprint sowie die Silbermedaille im 200 Meter-Lauf der Frauen gewann und damit die allerersten Olympia-Medaillen für Saint Lucia überhaupt, waren auf der Karibikinsel alle aus dem Häuschen.
Aber der kleine Inselstaat, kaum so groß wie Hamburg, mischt nicht nur im Hochleistungssport mit – neben Alfred sind Michael Joseph beim 400 Meter-Lauf der Männer, Luc Chevrier beim Laser-Wettbewerb sowie Jayhan Odium-Smith beim 100 Meter Freistil dabei. Auch auf Saint Lucia selbst wird Sport großgeschrieben, ist die Insel doch wie gemacht für Abenteurer und sportlich Aktive.
Auf und unter Wasser
Als rundum von Wasser umgebene Insel bietet Saint Lucia die besten Voraussetzungen für Wassersport-Aktivitäten jeglicher Art. Allen voran fürs Tauchen und Schnorcheln. Wie gut, dass Saint Lucia nicht nur als eines der besten Tauchreviere der Karibik gilt, sondern sowohl für Anfänger als auch für anspruchsvollere Profis bestens geeignet ist. Die interessantesten Spots findet man im Südwesten der Insel, wo man sogar wie Superman über unterirdische Gebirge driften und Wrack-Tauchen kann.
Um die Vielfalt und Schönheit der Unterwasserwelt Saint Lucias zu erhalten, wurde im Südwesten der Insel bereits Mitte der 1990-er Jahre ein Marine-Naturreservat unter der Aufsicht der „Soufrière Marine Management Association“ gegründet. Seitdem hat sich die Anzahl der dortigen Meeresbewohner vervielfacht.
Wer nicht direkt auf einen richtigen Tauchgang gehen möchte, aber mehr probieren als nur Schnorcheln, sollte einmal Snuba testen. Mittels eines Luftschlauchs kann man bis zu sechs Meter tief ins Wasser tauchen. Und wer sich einmal wie ein Raumfahrer unter Wasser fühlen möchte, probiert SeaTrek: Mit einem speziell entwickelten Helm à la Star Trek geht es Schritt für Schritt auf dem Meeresboden abwärts bis auf sieben Meter unter dem Meeresspiegel.
Perfekte Winde, kristallklares, warmes Wasser und palmengesäumte Strände machen Saint Lucia zudem zu einem wahren Segelparadies, vor allem an der ruhigeren Westküste. Die Insel verfügt über zwei supermoderne Marinas: Die Rodney Bay Marina, auch Zielhafen der jährlich stattfindenden, legendären Transatlantikregatta Atlantic Rally for Cruisers (ARC), liegt in einer geschützten Lagune im Norden der Insel. Mehrere international renommierte Yachtcharter-unternehmen haben hier ihren Sitz und verchartern Boote mit oder ohne Crew.
Der zweite populäre Segelhafen der Insel an der Westküste ist der berühmte Naturhafen Marigot Bay, in der auch so manche Superyacht ankert. Zu den weiteren Wassersportaktivitäten, die auf Saint Lucia möglich sind, zählen zum Beispiel Kite- und Windsurfen an der Südspitze, Kayaking durch Mangrovenwälder in der Marigot Bay und Stand-Up-Paddling in ruhigen Buchten.
Sportliche Abenteuer in der Natur
Saint Lucia ist nicht nur Heimat einer zweifachen Olympiasiegerin, sondern auch anderer Sport-Ikonen wie den Cricketspielern Darren Sammy (nach dem auch das Cricket-Stadion der Insel benannt wurde) und Nadine George sowie der Hochspringerin Levern Spencer. Vor allem Cricket ist ein äußerst populärer und beliebter Sport auf der Insel.
Eine der größten körperlichen Herausforderungen auf Saint Lucia ist wohl die Besteigung des Gros Piton. Obwohl der 798 m hohe Berg leichter zu erklimmen ist als der nahezu senkrechte Petit Piton, sollte man fit sein, um die rund vierstündige Tour (Auf- und Abstieg) zu bewältigen. Besonders während des zweiten Teils des Aufstiegs muss man immer wieder steiler klettern. Wer noch ehrgeiziger ist, versucht sich an der Three Peaks Challenge: Sie umfasst die Besteigung des Gros Piton (798 Meter), des Petit Piton (743 Meter) und des Mount Gimie, des mit 950 Metern höchsten Bergs der Insel.
Für einen Adrenalin-Kick sorgt auch das sehr populäre Ziplining. Mit zwei Karabinerhaken an einem Drahtseil gesichert, gleitet man im Regenwald von Baumgipfel zu Baumgipfel. Auf Saint Lucia wird es gleich dreimal angeboten: in Babonneau im Landesinneren, in Dennery an der Ostküste und in Morne Coubaril Estate im Süden der Insel.
Für Biker gibt es Mountainbiking-Trails sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Biker. Mit einem sehr guten Angebot für alle Könnerstufen überzeugt „Bike St. Lucia“ in Anse Mamin. Hier ist auch der Ausgangspunkt für einige der schönsten Insel-Trails. Mit „Rainforest Cycling Adventure“ kommt man rund um Dennery an der Ostküste in die Gänge.
Auf dem Rücken der Pferde liegt auch auf Saint Lucia für manche das Glück der Erde. Besonders im Norden der Insel kann man an unberührten Stränden des Atlantiks entlangreiten und sogar mit dem Pferd im Ozean schwimmen gehen. Im Norden, in Cap Estate, befindet sich auch der 18-Loch-, 71-Par-Golfplatz der Insel, der St. Lucia Golf Resort & Country Club. Darüber hinaus bietet das Sandals La Toc einen 9-Loch-Golfplatz.
Saint Lucias Regenwald, der allein 76 Quadratkilometer der Insel bedeckt, ist eine ganz eigene, fast magische Welt, mit mächtigen Bäumen, gewaltigen Farnen, bunten Pflanzen, glitzernden Wasserfällen und einem Sinfonieorchester aus Vogelstimmen. Der beste Weg ihn kennenzulernen, ist mit einem geschulten Führer auf einem der zahlreichen Naturpfade zu wandern. Die Wege haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Längen.
Zu den weiteren sportlichen Aktivitäten, die man auf Saint Lucia unternehmen kann, zählen zum Beispiel Tennis, Beachvolleyball und Segway-Touren.
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