“Ich halte den Klimawandel für die größte Bedrohung der Menschheit in diesem Jahrhundert”, stellt Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung bei Munich Re, fest. Die Swiss Re arbeitet an Mikroversicherungen. Die eigentliche Rechtfertigung des Mikroversicherungs-Gedankens ist entwicklungspolitischer Art. Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe.
Karsten Löffler von Allianz Climate Solutions vermisst noch den Business Case: “Die Risiken sind da, aber wir können sie häufig noch nicht berechnen. Es mangelt beispielsweise oft an Daten zum landwirtschaftlichen Ertrag, auf deren Basis wir Geschäftsmodelle für diese Risikogruppen entwickeln können”, sagte er in einem Interview.
Die Axa setzt auf Überwindung dieses Mankos mit parametrischen Policen. Laut Vorstand Christian Thimannist hier die Auszahlung nicht an einen konkreten Schaden für den Bauern geknüpft, sondern an das Auftreten eines extremen Klimaereignisses.
Munich Re-Chef Nikolaus von Bomhard warnt: “Der Klimawandel hat das Potenzial, zu einem Haupttreiber künftiger Wanderbewegung zu werden.” Er hofft ebenso wie Marktbegleiter Ulrich Wallin, Vorstandschef der Hannover Rück, auf eine Klimaversicherung für Entwicklungs- und Schwellenländer.
Zukunftsforscher Dirk Solte, Geschäftsführer des Verlags Versicherungswirtschaft, schlägt eine Steuerkraftpolice vor, die zur Stärkung der Wertschöpfungsfähigkeit versicherter Gebietskörperschaften beitragen könnte.
Die Abwägung zwischen Sicherheit und Risiko betraf gestern Abend das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden. Ursprünglich als Solidaritätsbekundung für das terrorgeschüttelte Frankreich geplant, fiel es letztlich dem Risiko weiterer Anschläge zum Opfer. Keine Niederlage, aber doch eine Lektion für Risikomanagement der Zukunft.
(Bild: Rudolph Ortner/ pixelio)