- Während der DAX und der EURO STOXX 50 rund 12 Prozent Kursgewinn verzeichneten, rangiert der S&P 500 bei weniger als 4 Prozent. Naheliegende Erklärungsansätze sind die deutlich günstigere Bewertung aufgrund der jahrelangen Underperformance europäischer Aktien. Zudem besteht die Hoffnung auf Strukturreformen durch eine neue Bundesregierung und die ebenfalls noch junge EU-Kommission sowie die steigende Wahrscheinlichkeit für ein Ende des Ukrainekriegs.
- Der Blick auf die jüngsten Einkaufsmanagerindizes verdeutlicht jedoch auch einen möglichen grundlegenden konjunkturellen Trendwechsel. So stieg sowohl in Europa als auch in den USA die Stimmungslage bei Industrieunternehmen ausgehend von sehr niedrigen Niveaus an, während die Dynamik bei Dienstleistern abnahm. Sollte sich dieser Trend in den kommenden Monaten bestätigen, könnte die stark auf Dienstleitungen fokussierte US-Wirtschaft stärker an Dynamik verlieren, während europäische und die industrie- und exportabhängige deutsche Wirtschaft profitieren würden. In dieses Bild passen der seit Anfang des Jahres feste Eurokurs im Vergleich zum US-Dollar sowie die in den USA – trotz zuletzt steigender Inflation – gesunkenen Renditen von Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten.
- Es ist also gut möglich, dass die Börsen den Weg für künftige realwirtschaftliche Entwicklungen sehr frühzeitig anzeigen und europäische Aktien auch in den kommenden Wochen vorn liegen werden.
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