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50 Jahre Erfolgsmodell BAföG

Gleiche Bildungschancen für alle, statt studieren nur für Reiche: Vor 50 Jahren trat das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, in Kraft.

„Die Einführung des BAföG vor 50 Jahren ist ein wesentlicher Schritt hin zu mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung. Dort, wo Eltern ihre Kinder aus finanziellen Gründen nicht unterstützen können, springt der Staat ein. Mit dem BAföG haben wir einen Rechtsanspruch auf Unterstützung geschaffen, um individuelle Bildungswege zu verwirklichen. Für viele Menschen hat das Gesetz die Türen geöffnet zu ihrem Bildungs- und Berufsweg. Nicht nur für das persönliche Lebensglück ist es wichtig, die eigenen Talente zu entfalten. Dies liegt auch im gesamtstaatlichen Interesse des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Deutschland. Als Innovationsland Deutschland können wir nur Erfolg haben, wenn möglichst viele ihre Fähigkeiten und Ideen einbringen. Wenn wir das BAföG nicht hätten, müssten wir es erfinden“, ist Bildungsministerin Anja Karliczek überzeugt.

Doch das Erfolgsmodell ist ein wenig in die Jahre gekommen und bedarf dringend einer Reformierung. So beantragen immer weniger Studierende die Beihilfe. Schätzungen gehgen von 20 bis 40 Prozent der Antragsberechtigten aus, die aus verschiedensten Gründen wie etwa Angast vor Schulden oder Unkenntniss über die Fördermöglichkeiten die Mittel gar nicht erst beantragen. So bekommen derzeit nur noch elf Prozent der Studierenden die Förderung. Dabei stieg die Zahl der Studentinnen und Studenten von rund zwei Millionen im Jahr 2000 auf jetzt drei Millionen. Die Zahl der Geförderten blieb aber in etwa konstant. Der Bund gab im letzten Jahr fast 2,9 Milliarden Euro für die BAföG-Leistungen aus.

Auch die Parteien haben das Problem erkannt und wollen eine Reform des Gesetzes nach der Bundestagswahl angehen. Die Union möchte die Förderung flexibilisieren und Altersgrenzen durch Höchstgrenzen ersetzen. Die SPD will dagegen die Altersgrenzen ganz aufheben und das BAföG besser mit dem Aufstiegs-BAföG, mit dem zum Beispiel die Ausbildung zum Handwerksmeister gefördert wird, abstimmen und später damit zusammenführen. Generell sollen Einstiegshürden abgebaut werden und auch eine BAföG-Erhöhung steht immer mal wieder im Raum.

Infos: www.bafoeg.de

uwelehmann/ surpress

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