Allgemein

DEHOGA Branchentag: Perspektiven schaffen. Zukunft sichern.

Mehr als 600 Gastgeber aus ganz Deutschland trafen am Dienstag beim DEHOGA Branchentag in Berlin auf die Spitzen der Bundespolitik.

In einer Zeit gewaltiger Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft adressierten die Unternehmer und Entscheider aus Gastronomie, Hotellerie und Catering sowie deren Partner aus der gastgewerblichen Zulieferindustrie ihre Erwartungen und Lösungsvorschläge an die Politik.

Redner beim großen politischen Branchentreffen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) waren Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki, der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz sowie weitere hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Wir Gastgeber brauchen Planungssicherheit und klare Perspektiven!“, rief DEHOGA-Präsident Guido Zöllick, den Vertretern der Bundespolitik zu: „An uns, an dieser Branche, hängt immens viel! Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Flexibilität!“ Echte Entlastung seien das Gebot der Stunde. „Nur starke, wettbewerbsfähige und gesunde Betriebe garantieren soziale Sicherheit, Nachhaltigkeit und Wohlstand!“, so Zöllick.

Und die 600 Gastgeber im Saal ermunterte Zöllick: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, dass unsere Unternehmer und Mitarbeiter die Anerkennung und Wertschätzung bekommen, die sie verdienen!“ Zöllick sprach sich erneut deutlich für eine Lockerung der Arbeitszeitregeln in Deutschland aus. „Weshalb ist es verboten, sich auf zweimal zwölf Stunden und zweimal sieben Stunden zu verständigen? Ich kann nicht verstehen, was daran schlimm sein soll“, sagte Guido Zöllick. Eine flexiblere Regelung entspreche dem gesunden Menschenverstand und sei im Sinne von Unternehmen, Gästen und auch Mitarbeitern. Zöllick forderte, die starre Tages-Höchstarbeitszeit endlich durch eine Wochenarbeitszeit zu ersetzen.

Zuspruch von Friedrich Merz

Zuspruch für mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit bekam Zöllick von Friedrich Merz. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Vorsitzende der CDU Deutschlands steht zudem fest an der Seite der DEHOGA, wenn es um die zentrale Branchenforderung nach dauerhafter Geltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Speisen in Restaurants geht. Über die Einbeziehung der Getränke müsse „man dann noch einmal reden“. Er selbst sei sehr gerne in der Gastronomie, sagte Merz und unterstrich die wichtige wirtschaftliche und soziale Funktion des Gastgewerbes.

Rede des Arbeitsministers

Auch Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, versprach der Branche Unterstützung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Er betonte, dass er gerne über Flexibilität rede und streckte der Branche die Hand zu Gesprächen aus. Heil wünschte sich zugleich, dass wieder mehr zwischen den Sozialpartnern ausgehandelt werde. Zudem versprach Heil der Branche erleichterte und moderne Zuwanderungsregeln und fügte an, dass das beste Einwanderungsgesetz nichts nütze, wenn es zu viel Bürokratie gebe. Daran werde derzeit gearbeitet.

Darüber hinaus hob der Bundesarbeitsminister den Wert der dualen Ausbildung als „Rückgrat der Gesellschaft“ hervor und die Bedeutung des Gastgewerbes als großer Ausbilder hervor. Im Anschluss an seine Rede würdigte Heil die Landes-Jugendmeister 2022: „Wenn man Euch anguckt, dann bekommt man Hoffnung für dieses Land. Ihr habt großen Respekt verdient für Eure gute Arbeit. Ihr habt Euch für tolle Berufe entschieden. Ihr seid großartig.“

Kubicki für Mehrwertsteuersenkung

Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Deutschen Bundestages und stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, verwies auf die dringend benötigte Senkung der Mehrwertsteuer für die Branche und betonte insbesondere mit Blick auf die Corona-Krise die „Kreativität und Zähigkeit der Branche“. Er bekräftigte, wie wichtig es sei, den „Panikmodus bei den Corona-Regeln“ zu verlassen, um damit die Branche und Arbeitsplätze zu sichern.

Kubicki versprach, dass sich die FDP als Anwalt der wirtschaftlichen Freiheit weiter stark machen werde für die Zukunftsfähigkeit der Branche der Gastfreundschaft und Lebensfreude durch Entlastung der Betriebe und mehr Flexibilität. Ohne Restaurants und Kneipen sei das Leben nicht lebenswert, sagte Kubicki und hob die Bedeutung der Branche hervor: „Das Gastgewerbe ist ein zentraler gesellschaftlicher Akteur und die Unternehmer sind das Rückgrat der sozialen Marktwirtschaft.“

Auf der DEHOGA-Bühne standen darüber hinaus Dr. Manuela Rottmann, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand, Tristan Horx, Trendforscher vom  Zukunftsinstitut Horx GmbH, Tohru Nakamura, Geschäftsführender Gesellschafter der „Schreiberei“, Küchenchef des Restaurants „Tohru in der Schreiberei“, sowie 20 Europa-Miniköche.

Auch in den zwei Talkrunden ging es um die drängenden Themen der Zeit – von Mitarbeitermangel über Energiepolitik bis hin zur Corona-Politik. Neben Michael Kellner diskutierten Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Mitglied des CDU-Präsidiums, Dr. Lisa ederle, Notärztin, Autorin und Tübinger CDU-Kreisrätin, Silja Schrank-Steinberg, Geschäftsleitung des Hofbräukellers und des Hofbräufestzelts, Stephan von Bülow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Block Gruppe, Rolf Seelige-Steinhoff, Geschäftsführender Gesellschafter der Seetel Hotels, und Jörn Peter Brinkmann, Geschäftsführender Gesellschafter Ständige Vertretung Gastronomie.

dehoga/ uwelehmann/ surpress

print

Tags: , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben