Die Metropolregion Hannover weist mit einem Preiszuwachs gegenüber dem Vorquartal von nur 0,34 Prozent bei Häusern und 5,48 Prozent bei Wohnungen sowohl die niedrigste als auch die höchste Veränderung der aktuellen Erhebung des Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI) für die nördlichen und östlichen Regionen aus.
Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser steigen in Hamburg zum Vorquartal um 1,25 Prozent an, zum Vorjahresquartal um 3,80 Prozent. Der Hausindex kletterte dadurch auf 127,64. Der Index für Eigentumswohnungen wächst fast doppelt so stark um 2,34 Prozent auf 147,65, im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,98 Prozent. So bleibt der Hamburger Medianpreis für Häuser mit 2.234 EUR/qm um gut 1000 EUR/qm günstiger als für Wohnungen (3.295 EUR/qm).
„Das liegt natürlich auch daran, dass Wohnungen in der Regel innenstadtnäher sind, sich Ein- und Zweifamilienhäuser meist in den günstigeren Außenbezirken befinden“, erklärt Frank Lösche, Leiter der Dr. Klein Niederlassung in Hamburg. „Familien zieht es daher zunehmend in die Vororte. Im Stadtkern sind Wohnungen in den Größenkategorien, wie sie Familien suchen, kaum verfügbar“, weiß der Spezialist für Baufinanzierungen. Und wenn doch, sind sie extrem teuer. Die östlichen Stadtbezirke Hamburgs rücken daher zunehmend in das Visier von Interessenten. „In den Bezirken Tonndorf und Wentorf zum Beispiel gibt es noch Kapazitäten an bebaubaren und bezahlbaren Grundstücksflächen. Viele Familien sind mittlerweile bereit, für ihre Raumbedürfnisse aus der Innenstadt zu ziehen. Trotzdem ist auch Zentralität weiterhin begehrt“, ergänzt Lösche.
Generell bleibt das Interesse am Eigenheim ungebremst. Laut dem Frühjahrsgutachten 2015 des Zentralen Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) „wird die deutsche Immobilienwirtschaft durch günstige Refinanzierungsbedingungen und eine gute Wirtschaftslage begünstigt“. Doch auch steigende Mieten fördern die anhaltende Kaufdynamik auf dem Immobilienmarkt. Ob die zwischenzeitliche Einführung der Mietpreisbremse in den kommenden Quartalen dagegen wirken wird, bleibt abzuwarten. Laut ZIA führen fehlende innerstädtische Bauflächen und hohe Quadratmeterpreise bundesweit zu einem wachsenden Anteil an Immobilienerwerb in Randbezirken.
Im Großraum Berlin steigen die Hauspreise im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 um 8,53 Prozent (bzw. + 2,70 Prozent zum Vorquartal) auf 132,99, die Wohnungspreise um 6,81 (bzw. 3,26) Prozent auf 148,06. Käufer zahlen durchschnittlich 2.000 EUR/qm für ein Ein- oder Zweifamilienhaus in der Bundeshauptstadt, 2.900 EUR/qm für Wohnungen.
In und um Dresden steigen die Hauspreise (zum Vorquartal um 1,71, zum Vorjahresquartal um 7,36 Prozent) deutlich stärker als die für Wohnungen (+0,57 bzw. +4,71 Prozent). Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Häuser in der sächsischen Metropolregion erhöht sich auf 1.976 EUR/qm, bei Wohnungen auf 2.087 EUR/qm. Die Indizes liegen nun bei 131,37 bzw. 133,02 Punkten.
In der niedersächsischen Landeshauptstadt entwickelten sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zum Vorquartal nur leicht um 0,34 Prozent, zum Vorjahresquartal um 4,36 Prozent. Das ergibt einen Hausindex von 118,71. Einen starken Preisanstieg verbucht die Metropolregion Hannover mit 5,48 Prozent zum Vorquartal und 10,31 Prozent zum Vorjahresquartal hingegen im Wohnungssegment. Der Index für Appartements stieg dadurch von 133,02 auf 140,30. Trotz dieser Zuwächse weist die Leine-Metropole mit 1.702 EUR/qm (Häuser) und 1.911 EUR/qm (Wohnungen) weiterhin die niedrigsten Medianpreise dieser DTI-Erhebung auf, während in Hamburg auch die nur noch verhaltenen Preisanstiege der letzten Quartale nicht verhindern können, das in der Elbmetropole immer noch die höchsten Quadratmeterpreise zu Hause sind.