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Ethenea: Fed – Langsam, aber sicher auf Lockerungskurs

Die Märkte sind sich einig: 25 Basispunkte werden es sein. In den Medien wurde von einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 98 Prozent gesprochen.

Doch was macht den Konsens so unmissverständlich? Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea Independent Investors S.A., analysiert die Lage:

„Die Federal Reserve (Fed) wird im kommenden Meeting am 18. Dezember 2024 höchstwahrscheinlich eine weitere Zinssenkung beschließen. Langsam, aber sicher steuert sie ihren Leitzins in Richtung des neutralen Zinssatzes, den sie selbst bei drei bis 3,5 Prozent sieht. Die Aussagen der meisten FOMC-Mitglieder sowie die jüngsten Entwicklungen am Arbeitsmarkt und der Inflation deuten auf eine vorsichtige, aber kontinuierliche Lockerung hin.

Motivation: Konjunktur stützen, Schwäche am Arbeitsmarkt abfedern

Fed-Chef Jerome Powell machte auf dem Jackson Hole Symposium vor drei Monaten klar: Die Fed wünscht keine weitere Abkühlung des Arbeitsmarkts. Seitdem zeigt sich jedoch eine moderate Verlangsamung: Im November entstanden 227.000 neue Stellen, was angesichts der Nachwirkungen von Streiks und Hurrikans weniger dynamisch ausfiel als erhofft.
Der Durchschnitt der vergangenen zwei Monate liegt bei 132.000 neuen Stellen, der der vergangenen sechs Monate bei 143.000 – Tendenz fallend. Die Arbeitslosenquote stieg dagegen leicht auf 4,2 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte wahrscheinlich, um die Konjunktur zu stützen und das Risiko einer anhaltenden Schwäche am Arbeitsmarkt abzufedern.

Im Hinblick auf die Inflation scheint die Fed ihren Sieg vorerst feiern zu können. Die Preise für viele Waren und Dienstleistungen steigen nicht weiter, und der verbleibende Inflationsdruck dürfte nur vorübergehender Natur sein. Die Gründe für die Zuversicht der Fed: die nachlassende Preissetzungsmacht der Unternehmen, der weiterhin restriktive geldpolitische Kurs und die fest verankerten längerfristigen Inflationserwartungen der US-Verbraucher. Gleichzeitig normalisiert sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt langsam, was in naher Zukunft zu keinen übermäßigen Lohnsteigerungen führen dürfte.

Während die jüngsten Inflationszahlen (2,7 Prozent) etwas höher ausfielen als im Vormonat (2,6 Prozent), lag die Kerninflationsrate ex Mieten im Jahresvergleich bei 2,09 Prozent. Fed-Vertreter wiesen zudem darauf hin, dass die Echtzeit-Mietdaten eine deutliche Mäßigung zeigen. Mit Mieten, die voraussichtlich weiter sinken werden, fällt die größte Komponente des Inflationsdrucks weg, was uns – wie auch die Fed – auf weitere Zinssenkungen und niedrigere langfristige Renditen einstimmt.“
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