Allgemein

Härterer Lockdown kommt

Schon am Dienstag will Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder neue Verschärfungen des Lockdowns vereinbaren. Die Zahlen lassen kaum eine andere Wahl.

Die Zahlen sind eindeutig. Der Lockdown hat bisher nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Weder die Zahl der Neuinfektionen, noch die der belegten Intensivbetten, nicht die Inzidenzen und auch nicht der R-Wert – die Zahlen gehen, auch wenn es gelungen ist, die Kurve abzuflachen, einfach nicht deutlich genug nach unten. Und in anderen Ländern wie Großbritannien und Irland geht die Kurve derzeit sogar wieder  senkrecht nach oben. Eine solche verheerende Entwicklung will die Politik in Deutschland unbedingt verhindern. Am Mittwoch zeigten sich die Teilnehmer an der Kabinettssitzung äußerst besorgt, dass die hochansteckende Mutation, die inzwischen unter dem Kürzel B.1.1.7 geführt wird, die Verbreitung des Virus enorm beschleunigt.

Eine Begründung für die eher negative Entwicklung liegt nicht an den Maßnahmen des bisherigen Sutdowns an sich, sondern ursächlich daran, dass sie im Gegensatz zum ersten Lockdown von einem Teil der Bevölkerunmg wesentlich lascher eingehalten werden. So zeigen die erfassten Daten, dass die allgemeine Mobilität längst nicht in dem Maße zurück gegangen ist, wie es zur Eindämmung der Pandemie ntwendig wäre.

Bund und Länder loten daher aus, was an weiteren Maßnahmen möglich wäre. Dabe stehen Arbeitswelt und Verkehr ebenso im Fokus wie private Treffen. So wurde nicht nur von der Kanzlerin schon länger etwa Büros und andere gemeinsame Arbeitsbereiche als Infektionsherde ausgemacht. Wo immer es nur irgendwie möglich ist, sollen Arbeitnehmer im Homeoffice tätig sein. In Regierungskreisen wird auch diskutiert, dass eine Pflicht eingeführt wird, wenn alle Appelle nicht zum Erfolg führen. Erklärtes Ziel: Die Hälfte der Beschäftigten sollte  mindestens von zu Hause aus arbeiten. Das dies nicht nur möglich sondern ist auch erfolgreich sein kann, zeigt beispielsweise Griechenland. Schon seit Beginn des Lockdowns Anfang November ist dort die Wirtschaft zu 50 Prozent Homeoffice verpflichtet – und die Zahl der Neuinfektionen ist wesentlich stärker gesunken, als in anderen europäischen Ländern. Mit einem Anstieg der Homeoffice-Beschäftigten , so das Kalkül, soll auch eine geringere Auslastung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs und des Fernverkehrs einhergehen. Mit Lockerungen des Lockdowns ist daher auf absehbare Zeit nicht zu rechnen – auch wenn der Druck dazu aus der Bevölkerung steigen wird. Es gilt jedoch eine dritte Welle zu verhindern, die Irland bereits erreicht hat.

uwelehmann/surpress

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