Das geht aus einem Forschungsprojekt des ifo Instituts für das Wirtschaftsministerium des Landes hervor. „Damit haben wir recht zuverlässige Daten gefunden, um einen der Taktgeber der Konjunktur auf Landesebene erheblich früher als bislang üblich vorhersagen zu können“, sagt ifo-Forscher Robert Lehmann. „In der Coronakrise hatte sich dieser Mangel an Echtzeitdaten schmerzlich bemerkbar gemacht.“
Die Übereinstimmung des Konjunkturzyklus des Stromverbrauchs mit jenem der Produktion der Industrie in Bayern liegt bei 0,79. Eine perfekte Überlappung läge bei einem Wert von 1,0 vor. „Besonders die schweren Rezessionen sowie die anschließende Erholung können zuverlässig datiert werden“, sagt Lehmann. Untersucht hat das ifo Institut den Zeitraum 2008 bis 2020. „Die bayerischen Stromverbrauchsdaten sind somit eine wertvolle Ergänzung zu den bereits zur Verfügung stehenden wie die Umfragen des ifo Instituts und könnten ein fester Bestandteil einer künftigen regionalen Konjunkturberichterstattung werden.“
Allerdings gilt auch, dass alle Indikatoren ihre Prognosekraft schon für den folgenden Monat verlieren. Die Stromdaten reihen sich dann mit ihrer Treffsicherheit hinter den ifo Geschäftserwartungen für das Verarbeitende Gewerbe in Bayern ein.
(ifo)