Die OPEC+ hat sich darauf geeinigt, die Produktion im September um 100.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, wobei die Erhöhung unter den Mitgliedsländern aufgeteilt werden soll. Da einige Länder derzeit ihre Quoten nicht ausschöpfen, könnten sie ihren Anteil an der Erhöhung um 100.000 Barrel pro Tag im September möglicherweise nicht erfüllen.
Zwar wird ein Förderanstieg von 100.000 Barrel pro Tag angegeben (was relativ wenig ist), doch dürfte der tatsächliche Anstieg noch geringer ausfallen. Die USA hatten wahrscheinlich auf eine größere Produktionssteigerung gehofft, insbesondere nach Bidens jüngster Reise in den Nahen Osten. Im Hinblick auf die Steuerung von Angebot und Nachfrage ist die Entscheidung der OPEC logisch.
Wie groß die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte sein wird, ist ungewiss. Das liegt vor allem an der Unsicherheit in Bezug auf die chinesische Nachfrage und die Möglichkeit einer Rezession in den USA oder sogar weltweit. Darüber hinaus sind die Kapazitätsreserven nach wie vor knapp in der OPEC-Pressemitteilung wird die Verfügbarkeit von Kapazitätsüberschüssen als „extrem limitiert“ bezeichnet, was wiederum den Spielraum der OPEC einschränkt, eine deutliche Angebotssteigerung durchzusetzen.
Von Noah Barrett, Research Analyst für Energy & Utilities bei Janus Henderson Investors
Infos: opec.org
uwelehmann/ surpress