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MFS IM: Vertrauensverlust bei US-Staatsanleihen

Selten betrifft eine Marktkorrektur gleichzeitig wie letzte Woche in den USA sowohl Staatsanleihen als auch Aktien und Devisen

“Wir sehen dies als Zeichen dafür, dass das Vertrauen der Anleger und Anlegerinnen weltweit in auf US-Dollar lautende Vermögenswerte erheblich erschüttert wurde“, sagt Benoit Anne, Anleiheexperte bei MFS Investment Management.

„Der US-Dollar hat abgewertet, die Kurse von US-Anleihen sind gesunken, und der US-Aktienmarkt ist gefallen. Es ist – kurz gesagt – ein Schock für die politische Glaubwürdigkeit. Eine verlässliche Politik ist für die Finanzmärkte enorm wichtig, und kein Land steht über diesem grundlegenden Marktgesetz – offenbar nicht einmal die USA.

Das besorgniserregendste Signal geht unserer Ansicht nach vom US-Staatsanleihen-Markt aus. Während die sich etwas verschlechternden makroökonomischen Fundamentaldaten im Prinzip die Anleiherenditen hätten sinken lassen müssen, ist derzeit das Gegenteil der Fall. Warum? Wahrscheinlich, weil der US-Staatsanleihen-Markt – zumindest vorübergehend – seinen Status als sicherer Hafen verloren hat.

Angesichts der gestiegenen Risikoaversion scheinen US-Staatsanleihen derzeit also nicht mehr den Schutz zu bieten, den sie früher hatten, was zu einem Aufwärtsdruck auf die Renditen führt. Natürlich ist es noch zu früh, um zu sagen, ob dieser Vertrauensschock noch lange anhalten wird. Angesichts der extremen politischen Ungewissheit sollten wir uns darauf einstellen, dass sich das Marktumfeld in relativ kurzer Zeit radikal ändern kann.

Doch im Moment hat dieses ungewöhnliche Marktregime einige wichtige Auswirkungen. Zunächst einmal scheint die Korrelation zwischen Anleihen und Aktien wieder anzusteigen. Falls diese Situation anhält, würde dadurch die Rolle von festverzinslichen Wertpapieren zur Diversifizierung von Portfolios untergraben.

Inzwischen steigen die US-Marktzinsen, aber aus den falschen Gründen. Sie haben nichts mit einem verbesserten makroökonomischen Umfeld zu tun, sondern nur mit der Neubewertung von Staatsrisiken.

Auf der Währungsseite gibt es ebenfalls eine ungewöhnliche Entwicklung: Die Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa hat sich erheblich vergrößert, was normalerweise ein starkes Aufwärtssignal für den US-Dollar auslösen würde. Allerdings kümmern sich die Währungsmärkte gegenwärtig nicht mehr um die Zinsdynamik. Die Folge: Der Euro ist gestiegen, der US-Dollar gefallen.

Schließlich scheinen Anleger und Anlegerinnen ihr Kapital stärker zu diversifizieren – und zwar weg von den USA hin zu Europa und den Rest der Welt. Angesichts der derzeitigen Risiken in den USA und der damit verbundenen möglichen Folgen ist auf kurze Sicht Vorsicht gegenüber risikoreichen Anlagen geboten.”

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