Gaben im September noch 26 Prozent der Befragten dem grünen Minister Habeck auf einer Zufriedenheitsskala von 1-10 die höchsten Werte 8-10, tut dies im November nur noch jeder Fünfe (19%). Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Auch bei der Netto-Zufriedenheit, also der Differenz zwischen denjenigen, die sehr zufrieden (8-10) und sehr unzufrieden (1-3) sind, verliert Habeck im Vergleich zur letzten Erhebung 13 Prozentpunkte und steht nun bei einem Negativwert von -23. Zum Vergleich: Noch im Juli lag dieser Wert im positiven Bereich (+6).
Anders sieht es bei Kanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner aus, die ebenfalls im September noch deutliche Verluste verzeichneten. Zwar bleiben beide mit Blick auf den Anteil der sehr Zufriedenen auf einem niedrigen Niveau (Scholz 15%, Lindner 12%), jedoch können sie bei der Nettozufriedenheit im Vergleich zur letzten Erhebung jeweils leicht dazugewinnen. So liegt Scholz nun mit einem Zuwachs von 2 Prozentpunkten wie Habeck bei einem Zufriedenheitswert von -23. Lindner kann seine Bewertung sogar um 5 Punkte ausbauen, liegt allerdings immer noch bei einem Negativwert von -28.
Grüne Minister im Abwärtstrend, Baerbock immer noch am beliebtesten
Beliebtestes Kabinettsmitglied bleibt Außenministerin Annalena Baerbock. Allerdings verliert auch Baerbock wie Habeck und die anderen Ressortchefs der Grünen in den letzten Monaten leicht an Zuspruch. Stuften im September noch 28 Prozent der Deutschen die Arbeit der Außenministerin als sehr positiv ein, tun dies im November nur noch 24 Prozent. Ihre Nettozufriedenheit sinkt um 7 Prozentpunkte auf -14. Dennoch bleibt Baerbock das einzige Kabinettsmitglied, dessen Zufriedenheitswerte sich seit Jahresbeginn verbessert haben.
Familienministerin Lisa Paus und Umweltministerin Steffi Lemke verlieren ebenfalls jeweils 7 Punkte und liegen somit nun bei Zufriedenheitswerten von -32 und -33. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir büßt auf der Zufriedenheitsskala sogar 9 Prozentpunkte ein und verzeichnet nun einen Wert von -26.
Kaum Veränderungen bei Ministern von SPD und FDP
Trotz der Verluste für die Grünen kann unter den Ministern der SPD und FDP lediglich Arbeitsminister Hubertus Heil mit den Zufriedenheitswerten von Baerbock und Habeck mithalten. Wie beim Wirtschaftsminister bewertet knapp jeder fünfte Deutsche (19%) Heils Arbeit sehr positiv, allerdings polarisiert der SPD-Minister deutlich weniger als die grünen Ressortchefs. Der Anteil der sehr Unzufriedenen fällt bei Heil (31%) deutlich geringer aus als bei Baerbock (38%) und Habeck (42%). Damit erreicht der Arbeitsminister unter allen Mitgliedern der Bundesregierung erstmals den besten Nettozufriedenheitswert (-12). Die Zufriedenheitswerte der anderen Kabinettsmitglieder von SPD und FDP verharren derweil auf niedrigem Niveau.