Die Deutsche Post bietet ab dem 1. Januar keinen Versand von Telegrammen mehr an. Das erklärte eine Sprecherin der Deutschen Post. Grund dafür sei, dass kaum noch Telegramme versendet würden.
Die Deutsche Post ist eines der letzten Postunternehmen weltweit, das bisher überhaupt noch einen Telegramm-Service anbietet. Telegramme können noch bis zum 31. Dezember um 3 Uhr morgens online oder telefonisch aufgegeben werden. Die Zustellung erfolgt dann noch am selben Tag. Danach ist es nicht mehr möglich, einen Auftrag für ein Telegramm einzureichen.
Zuletzt betrug der stolze Preis für ein Telegramm knapp 13 Euro. Dafür waren 160 Zeichern möglich. Nach Aussage der Deutschen Post haben zuletzt fast nur noch Unternehmen und Verwaltungen Telegramme in „nennenswertem Umfang“ versendet – etwa bei Firmenjubiläen oder als Einladungen. Doch auch bei diesen Kunden sind die Aufträge über den vergleichsweise teuren Nachrichtenkanal immer weniger geworden.
„Entweder setzen die Kunden auf digitale Kommunikationsmittel oder individuell gestaltete Briefe, die bei der Zustellung einen ähnlich hohen Aufmerksamkeitseffekt erzielen wie Telegramme“, heißt es bei der Post.
Charakteristisch für das Telegramm sind eine gekürzte Sprache und das Weglassen von Personalpronomen und Adjektiven. denn jedes Wort und jedes Zeichen kostete schließlich Geld. Wahlweise konnten Kundinnen und Kunden Schmuckblätter auswählen wie etwa eine Art Deckblatt etwa mit gedruckten Blumen.
Vor fast 180 Jahren hatte Samuel Morse das erste Telegramm verschickt. Mithilfe von Stromimpulsen konnten die Signale des Morsecodes (kurz, lang und Pause) über eine Leitung versendet werden. Im Vergleich zu Briefen waren Telegramme damals somit sehr schnell. So wurd eine Form der Kommunikation geschaffen, die weltweit lange Zeit als schnellste Art der Nachrichtenübermittlung galt.
In knappen Zeilen wurden zunächst besonders wichtige politische oder militärische Nachrichten übermittelt. Erst später folgten dann auch private Mitteilungen wie Einladungen oder Glückwünsche zu Hochzeiten oder Geburten. Damit ist es nun am Neujahrsmorgen zumindest in Deutschland endgültig vorbei.
uwelehmann/ surpress