Etwa zwei Drittel (65 Prozent) der rund 3000 Befragten gaben demnach an, sich „auf keinen Fall“ in den nächsten zwei Monaten impfen zu lassen. 23 Prozent tendierten zu „eher nein“. Lediglich zwei Prozent der Befragten wollten sich „auf jeden Fall“ impfen lassen. Die restlichen zehn Prozent zeigten sich unentschlossen oder hielten eine spätere Impfung „eher“ für möglich.
Laut der Studie des Meinungsforschungsinstituts, die zwischen Ende September und Mitte Oktober durchgeführt wurde, können die Ungeimpften auch kaum noch umgestimmt werden. 89 Prozent der Befragten gaben beispielsweise an, es habe keinerlei Einfluss auf die eigene Impfbereitschaft, wenn die Intensivstationen erneut an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Nur fünf Prozent meinen, dieser Umstand werde ihre Bereitschaft zu einer Impfung erhöhen. Auch die Aussicht auf fallende Corona-Beschränkungen ab einer bestimmten Impfquote sei für die meisten kein Anreiz. Belohnungen könnten sogar bei 18 Prozent der Befragten das Gegenteil bewirken – und die Impfbereitschaft schmälern. Auch Maßnahmen, die die Nicht-Geimpften stärker unter Druck setzen, wirken sich nach der Studie häufiger negativ als positiv auf die Impfbereitschaft aus.
Als Begründung für die Impfverweigerung gaben die Befragten vor allem Zweifel an der Sicherheit der bisher verfügbaren Impfstoffe an. 62 Prozent befürchten Impfschäden und Langzeitfolgen, 74 Prozent halten die Impfstoffe für zu wenig erprobt. Auch die Skepsis gegenüber der Wirksamkeit spielt eine Rolle. Geimpfte könnten sich ebenfalls mit dem Coronavirus infizieren und anstecken, so die große Mehrheit der Befragten (63 Prozent).
Es gibt allerdings eine Ausnahme: Totimpfstoffe. Die Zulassung von Impfstoffen mit klassischen Wirkmechanismen mit abgetöteten Krankheitserregern, das das körpereigene Abwehrsystem zur Antikörperbildung anregen, ohne dass die jeweilige Krankheit ausbricht, könnte bei einem Teil an der ablehnenden Haltung ändern. Immerhin 56 Prozent gaben an, dass sich dann ihre Impfbereitschaft erhöhen würde. Aber bei 36 Prozentder Befragten, so die Studie, würde auch dies ihre Haltung zu einer Corona-Impfung nicht beeinflussen.
uwelehmann/ surpress