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UN-Report: Globaler Hunger nimmt zu

Weltweit haben Hunger und Lebensmittelknappheit ein nie dagewesenes Ausmaß angenommen. Hunderte Millionen Menschen hätten 2021 nicht genügend zu essen gehabt, berichten die UN.

Fast 193 Millionen Menschen in 53 Ländern und Territorien seien im vergangenen Jahr akut von Ernährungssicherheit betroffen gewesen und hätten dringend Hilfe benötigt, heißt es in dem Bericht des von den Vereinten Nationen und der EU gegründeten Global Network Against Food Crises. Dies bedeute einen Anstieg um fast 40 Millionen Hungernde gegenüber dem bisherigen Höchststand im Jahr 2020.

Weitere 236 Millionen Menschen in 41 Ländern und Territorien befanden sich demnach in einer angespannten Lage und hätten Unterstützung für ihren Lebensunterhalt und Hilfe zur Verringerung des Katastrophenrisikos gebraucht. Zudem seien auch die Preise für Lebensmittel auf ein Rekordniveau geklettert. „Der akute Hunger erreicht ein noch nie da gewesenes Ausmaß, und die globale Si­tuation wird immer schlimmer“, klagt David Beasley, der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms, an.

Der Krieg in der Ukraine verschärfe die Krisen in den Bereichen Nahrungsmittel, Energie und Finanzen. Die Auswirkungen auf die schwächsten Menschen, Länder und Volkswirtschaften der Welt seien verheerend. Besonders besorgniserregend sei die Lage in Äthiopien, Südsudan, Madagaskar und Jemen. In diesen vier Ländern seien 570.000 Menschen vom Hungertod bedroht gewesen. Sie sind in die am stärksten gefährdete Stufe der akuten Ernährungsunsicherheit eingeordnet worden (IPC/CH-Phase 5). Sie benötigen dringend Hilfe, um den Zusammenbruch ihrer Lebensgrundlagen, Hunger und Tod zu verhindern. Besonders dramatisch ist die Lage etwa in der Region Tigray, wo im vergangenen Jahr mehr als 400.000 Menschen von Hunger akut bedroht waren oder darunter schon litten. Das ist fast viermal so viel wie in Südsudan.

Laut dem Report dürften sich die Aussichten für die weltweite akute Ernährungsunsicherheit im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 weiter verschlechtern. Die bewaffnete Konfrontation in der Ukraine werde weitere ungünstige Auswirkungen auf die weltweiten Preise und Lieferungen von Nahrungsmitteln, Energie und Düngemitteln haben.

Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt und kann aufgrund des russischen Angriffskriegs nicht mehr wie gewohnt liefern. Nach Medienberichten können Millionen Tonnen Getreide nicht ausgeführt werden. Auch Russland habe die Ausfuhr von Weizen, Gerste, Mais, Roggen und anderen Agrarprodukten erheblich gedrosselt.Mit dramatischen Folgen für Länder, die auf die Importe aus den Ländern angewiesen sind.

GNAFC/ uwelehmann/ surpress

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