Berater

Das „Vermittlersterben“ setzt sich weiter fort

Nach einer Analyse von FONDS professionell ONLINE zeigt sich die Anzahl der unabhängigen Vermittler relativ konstant. Dagegen fällt die Zahl der bei Versicherern beschäftigten Vermittler rapide von mehr als 180.000 vor acht Jahren auf aktuell kaum mehr als 120.000.

 

Somit ist jeder dritte Versicherungsvertreter nicht mehr auf dem Markt aktiv.

Die Zahl der beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) registrierten Vertreter sank von 182.224 (Januar 2011) auf 121.316 (Januar 2019), ein kräftiges Minus von 33,4 Prozent. Der Blick auf die kürzlich veröffentlichte DIHK-Statistik weist aus, dass die Zahl der gebundenen Versicherungsvertreter in Deutschland allein in den letzten zwölf Monaten um 13,5 Prozent gesunken ist. Dabei fällt auf, dass dieser Prozess zunehmend mehr Geschwindigkeit aufnimmt. Betrug die Schrumpfung der Zahl der Makler in vergangenen Jahren im Vergleich zum Vorjahr „nur“ drei bis vier Prozent, so fällt sie seit dem letzten Frühjahr deutlich höher aus.

Aber worauf ist das „Vertretersterben“ zurückzuführen? Hierfür gibt es mehrere Gründe: Für die Assekuranz erweist es sich als zunehmend schwierig, Nachwuchs für den Beruf des Finanzberaters zu rekrutieren. Die Folgen sind umso erheblicher, da eine Vielzahl von Vermittlern das Rentenalter erreicht hat und somit aus dem Beruf ausscheidet. Aber auch die Versicherer selbst sind nicht unschuldig an dieser sich immer schneller drehenden Abwärtsspirale, denn sie können es sich nicht mehr leisten, in Zeiten niedriger Zinsen eine Vielzahl von Vertretern zu unterhalten. So werden in Folge zahlreiche Stellen im Außendienst gekürzt.

Vielfalt statt Einschränkung

Auf der Suche nach Gründen für die starke Abnahme der bei Versicherern beschäftigten Vermittler wird ein weiterer Trend offensichtlich. Zwar eröffnet manch früher gebundener Versicherungsvertreter sein eigenes Maklerbüro nur aus dem Grund heraus, dass ihm zuvor von seinem Versicherer der Agenturvertrag gekündigt wurde, aber es ist noch ein weiterer Grund auszumachen: Um eine breitere Produktpalette anbieten zu können, lassen sich viele Vertreter zum Makler umschulen und entscheiden sich ganz bewusst dagegen, ausschließlich für einen Versicherer tätig zu sein. Das sorgt dafür, dass die Zahl der Versicherungsmakler in den zurückliegenden Jahren größtenteils stabil geblieben ist – trotzdem auch viele Makler in den Ruhestand gegangen sind.

Aktuell sind 46.545 Makler beim DIHK registriert. Im Vergleich zum vergangenen Jahr besteht eine geringe Abnahme um 241 Versicherungsmakler.

(MG)

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