Berater

IDD-Stunden sinnvoll investieren –
kennen Sie die Normen Ihrer Branche?

KOLUMNE WOLFGANG KUCKERTZ

Sie müssen sich 15 Stunden pro Jahr weiterbilden. Dabei dürfte es sich durchschnittlich nur um 0,83 Prozent Ihrer jährlichen Arbeitszeit handeln. Die Weiterbildungszeit ist also ein rares und kostbares Gut. Denken Sie unternehmerisch. Sehen Sie die 15 Stunden als eine Investition in Ihr mit Abstand wichtigstes Produktionsmittel – in Ihr Know-how. Sie haben hier ein Investitionsprogramm, das Sie nicht mit Geld, sondern mit Zeit bedienen. Also ist Vorsicht geboten, damit Sie diese wenige Zeit sinnvoll einsetzen.
Dabei kann die Weiterbildung zu den Inhalten der DIN-Norm 77230 genau das richtige Thema sein.

Wenn Sie einen Elektriker bestellen, sollte der dann die DIN-Normen und andere Normen seiner Branche kennen? Ich denke schon. Muss er immer alle Normen beachten? Wahrscheinlich nein. Sollte Ihr Arzt die Orientierungswerte der WHO kennen? Möglichst ja! Müssen die Patienten immer alle diese Werte einhalten? Wahrscheinlich nein. Was für Ärzte und Elektriker gilt, sollte auch in unserer Branche gelten. Das Kennen der Normen sollte also Pflicht sein. Die Anwendung in der Praxis erfolgt, indem man die Ergebnisse der Analyse nach DIN als Gerüst nimmt und um das Gerüst herum die Beratung gestalten kann.

Oft hört man: „Die Norm ist neu und wird nicht von vielen Beratern verwendet“. Das stimmt. Kunden fragen auch nicht aktiv nach dem Einsatz der DIN-Norm. Auch das ist normal. Haben Sie jemals bei Ihrem Arzt gefragt, ob er die Werte der WHO „kennt“ und „einsetzt“? Kunden gehen genau wie Patienten davon aus, dass ein Profi die Normen in seiner Branche kennt. Das gilt auch dann, wenn die Norm neu eingeführt wurde. Insofern ist die Kenntnis der einschlägigen Branchen-Normen für einen Profi angeraten, vielleicht sogar unerlässlich.

Eine Zertifizierung belegt die Aktualität des eigenen Know-hows. Gerade derzeit ist das noch ein Vorsprung gegenüber den meisten Akteuren am Markt. Wenn Sie ein Alleinstellungsmerkmal und einen besonderen Qualitätsausweis haben, dann warten Sie in der Regel nicht darauf, dass der Kunde zufällig irgendwann danach fragt. Sie werden ihn auf Ihre besondere Positionierung bewusst mit der Nase stoßen. Das könnte dann auch für eine DIN-Zertifizierung gelten und Sie somit vom Markt abheben.

Zusammenfassend gilt: Durch die Weiterbildung zur DIN 77230 investieren Sie Ihre IDD-Zeiten gezielt, erarbeiten ein Know-how, das von Profis zu erwarten ist und erwerben gleichzeitig ein Alleinstellungs- merkmal, sofern Sie schneller sind als Ihre Wettbewerber.

(DR. WOLFGANG KUCKERTZ, Dipl. Kfm., Vorstand der GOING PUBLIC! Akademie für Finanzberatung in Berlin und Geschäftsführer der GOING PUBLIC! Dr. Kriebel Beratungsrechner GmbH, Mitglied in zahl- reichen IHK-Prüfungsausschüssen und Buchautor.)

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