Die Provisionsberatung ist nicht unabhängig und daher fällt der Nutzen des Kunden oftmals hinten runter. Dies gilt online wie offline. Angenommen, ein Rechner findet problemlos die beste Alternative für den Kunden. Doch seine Programmierung erfolgt durch Menschen, die den Robo-Advisor ebenso auf „Bausparwochen“ einstellen können wie den Berater in der Filiale.
Dagegen stellt sich die Honorarberatung unabhängig und transparent dar. Und auch sie ist inzwischen abhängig von den neuen technischen Möglichkeiten, Daten zu sichten und zu verwalten.
Eine große Anzahl der Bankkunden erledigt seine Finanzgeschäfte im Netz und sucht die Bank nur noch auf, wenn es unbedingt sein muss. Diese Kunden schätzen ihre Unabhängigkeit und stehen Finanzdienstleistungen im Netz – wenn sie denn kostengünstig, verbraucherfreundlich und einfach verständlich sind – sehr positiv gegenüber. Dafür wird gern auf die persönliche Betreuung durch den Berater verzichtet. Robos können in der Anlageberatung ihre Vorteile voll ausspielen in der Überwachung großer Datenmengen, mit wissenschaftlich basierten, prognosefreien und systematischen Anlagestrategien. Allerdings steht dahinter letzten Endes immer noch der Mensch, solange Menschen an Märkten Kurse bewegen.
Da etliche Banken eine duale Strategie verfolgen, gibt es neben den neuen Tools natürlich immer noch die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen. Doch die Veränderung in der Branche ist abzusehen. Das Bankwesen, die Vermögensverwaltung entwickelt sich zunehmend in eine Richtung, in der menschliche Berater und Experten Vermögensverhältnisse analysieren und komplexe Strategien ausarbeiten, während die Robo-Advisor mit ihren Algorithmen für die Sichtung der Daten und Zahlen zuständig sind. Die Verbindung zwischen beiden entwickelt sich immer enger.