Vertrauen Sie Ihrem Arzt und dessen Ratschlägen? Gemäß GfKStudie aus 2018 „Trust in Professsions“ vertrauen 89 Prozent der Deutschen der Berufsgruppe „Ärzte“ voll oder ganz überwiegend. Für Banker liegt dieser Wert bei 43 Prozent, für Versicherungsvertreter bei nur 22 Prozent.
Woher kommt diese Vertrauensstellung von Ärzten? Sicherlich trägt dazu bei, dass das Studium und die Prüfung zu einer Berufserlaubnis als Arzt eine echte Herausforderung sind. Wahrscheinlich auch: weil man sich als Arzt regelmäßig weiterbilden muss, um nicht fachlich unterzugehen. Und wenn ich meinem Arzt vertraue, werde ich im Zweifel auch seinem Rat folgen – ohne alle Details zu kennen und zu verstehen.
Nun haben wir in unserer Finanzbranche gerade mal eine Sachkundeprüfung als Mindestqualifikation oder Einstiegshürde. Noch wichtiger ist, dass wir uns fit halten. Nicht nur körperlich, sondern auch vom Know-how her.
Zumindest im Versicherungsbereich verlangt der Gesetzgeber seit einigen Jahren eine fachliche oder personelle Weiterbildung von 15 Zeitstunden. Kommunizieren wir das stärker nach außen, wäre das schon mal ein Anfang, das Vertrauensfundament etwas dicker gießen zu können. Nicht hilfreich in diesem Sinne wäre es dann allerdings, zur Umsetzung der Weiterbildungspflicht nur nach dem Weg des geringsten Widerstands zu suchen. Sich also zum Beispiel lediglich in Messevorträge oder Produkt-Webinare zu setzen, die leicht erreichbar sind und als Weiterbildungszeit anerkannt werden, aber einem persönlich keinen qualifizierenden Mehrwert bieten. Sollte sich dies verstärken oder gar durchsetzen, vertut die ganze Branche eine Riesenchance.
Verstehen Sie Weiterbildung nicht nur als Pflichtveranstaltung. Nutzen Sie diese Zeit als Investment in sich selbst und in Ihren Erfolg.
Unsere Empfehlung daher: Weiterbildung ist eine Investition mit Zeit und Geld. Aber: Sie investieren in sich selbst. Überlegen Sie sich daher genau, was Sie in den kommenden zwölf bis 36 Monaten beruflich als Vermittler oder Vermittlerin erreichen wollen und setzen Sie Ihre Zeit effektiv ein. Das gilt natürlich nicht nur im gesetzlich vorgeschriebenen Umfeld, sondern für alle Beratungs- und Vermittlungsbereiche. Indem wir uns auf echte Kompetenzentwicklung konzentrieren, zeigen wir, dass es uns ernst ist mit unserem Beruf.
Unternehmer zu seinem Berater:
„Meine Mitarbeiter zu qualifizieren ist mir zu teuer!“
Berater:
„Wenn Sie qualifiziertes Personal zu teuer finden, dann versuchen Sie es mal mit unqualifiziertem. Viel Spaß dabei!“
DR. WOLFGANG KUCKERTZ