Editorial

Ausgabe 3/2011: Wo gehen wir hin?

Anfang April wird das Wirtschaftsmagazin Mein Geld auf dem Markt erscheinen, bundesweit und in Österreich. Bis dahin ist es wahrscheinlich klar, was die atomaren Folgen des Erdbebens in Japan am 11. März 2011 sein werden. Die havarierten Atomkraftwerke in Fukushima und die dadurch entstehenden radioaktiven Strahlungen sind bis heute nicht voraussehbar, geschweige denn genau messbar. Die Anzahl der Toten liegt heute bei 22.000, wobei jeder weiß, dass diese Zahl unrealistisch ist, da zurzeit noch 350.000 Menschen in Notunterkünften leben und Zehntausende ihre Nächte in bitterer Kälte und Regen verbringen müssen. Darüber hinaus ist die Zahl der Vermissten mittlerweile unüberschaubar. Völlig unklar sind auch die Krankheitsfolgen der verstrahlten Bürger, die in unmittelbarer Umgebung der Kraftwerke gelebt haben oder geblieben sind. Die verstrahlte Nahrung und der Mangel an sauberem Wasser erschweren jegliche Prognose zu einer Normalisierung der aktuellen Lage insgesamt in Japan.

Gleichzeitig beginnt ein Krieg in Libyen, dessen Ausmaße und Erfolge heute genauso schlecht einschätzbar sind, wie in Japan. Gaddafi kämpft mit immer brutaleren Mitteln gegen seinen Untergang. Der Diktator schreckt vor nichts zurück und vernichtet Rebellen und Bevölkerung, um sein Regime und seine Machtposition zu retten. Vor allem die USA, Frankreich und Großbritannien hatten die Resolution vorangetrieben, um der zivilen Bevölkerung Schutz zu bieten. Für den Entwurf stimmten zehn Mitglieder des Sicherheitsrats. Russland und China, die als ständige Mitglieder mit ihrem Veto das Vorhaben hätten zu Fall bringen können, enthielten sich, ebenso wie Deutschland, Brasilien und Indien. Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten sich bereit erklärt, sich an einem Militäreinsatz zu beteiligen. Offizielle Zielsetzung des Militäreinsatzes besteht darin, dem Massaker an Unschuldigen ein Ende zu setzen. In Japan sowie in Libyen trägt jedoch die zivile Bevölkerung die Folgen menschlicher Entscheidung, besser gesagt menschlichen Versagens. Warum entschloss sich Japan damals, die Atomkraftwerke mit dem Betreiber Tepco in dieser Region des Landes, also direkt am Meer, aufzustellen? Warum wurde der Betreiber trotz bekannter Skandale nicht richtig kontrolliert? Wie konnte das massive Verschlampen von Tepco bei den vorgeschriebenen Inspektionen ignoriert werden? War es richtig, den Militäreinsatz in Libyen jetzt anzusetzen oder hätte man früher mit anderen Mitteln die Situation in Libyen unter Kontrolle bringen können? Warum sind die Mitglieder der UN-Resolution sich nicht einig über die Militäraktion in Libyen, hätte es nicht einen anderen Weg gegeben, um die Bevölkerung vorzeitig zu schützen?

Immer wieder stellen sich die Fragen, was macht die Informations- und Kontrollpolitik weltweit? Als Mein Geld das Titelthema der April/Mai Ausgabe bestimmte, waren diese katastrophalen Zustände in der Welt nicht zu erahnen. Aber die Problematik des „Nichtwissens“, sowie des „ Nichtprüfens“ existiert nicht nur in der Politik, sondern auch in der Finanzbranche und verursacht ähnliche Probleme. Es geht nicht akut um Menschenleben, aber um Vernichtung von Vermögen und Vertrauen, was langfristig zu großen wirtschaftlichen Schäden führt, die wiederum die Sicherheit vieler Menschen betrifft. Mein Geld kämpft schon lange als alt eingesessenes Wirtschaftsmagazin um Klarheit und Wahrheit. Daher will das Magazin mit der Studie zur Asset-Klasse „Immobilien-Anleihe“ von Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, einer der führenden Kapitalmarktexperten, ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für Information, Transparenz und Controlling, gegen Missbrauch von Anlegergeld. In diesem Sinne danken wir Herrn Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, dass er die Philosophie des Verlages durch seine Bereitschaft unterstützt hat und hoffen, dass diese Botschaft nicht nur das Segment des Finanzmarktes prägt, sondern auch alle anderen.

I. Burghausen

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