Nach 45 Jahren Arbeit, ohne Unterbrechung und mit einem Durchschnittseinkommen von ca. 2.500 Euro erhält ein Rentner etwa 1.236 Euro monatliche Rente. Laut Bundesamt verdienen jedoch nur 36 Prozent der Vollzeitbeschäftigten 2.500 Euro im Monat.
Bald kommt die Generation der Nachkriegszeit, die sogenannte Baby-Boomer-Generation. Ein Durchschnittsverdiener wird dann nach 40 Jahren eingezahlter Beiträge mit ca. 650 Euro Rente rechnen müssen. Somit wird 2030 ungefähr die Hälfte der Senioren eine Rente beziehen, die kaum höher ist als die Sozialhilfe.
Laut DGB Studie ist jeder dritte Rentner im Jahr 2030 durch die Altersarmut bedroht. In Ostdeutschland ist die Entwicklung zur knappen Rente noch schneller. Durch die Wirtschaftskrise der Nachwendezeit ist ein Drittel der Erwerbsfähigen in die Arbeitslosigkeit gedrängt worden. Es gibt 2,3 Millionen Solo-Selbständige, 11,8 Millionen Teilzeitbeschäftigte und 6,5 Millionen Geringverdiener. Die größte Gruppe der Grundsicherungs-Empfänger (Sozialhilfeempfänger) ist 65 Jahre oder älter. Wer als Minijobber nur 400 Euro verdient, erhält nach 16 Jahren lediglich 52 Euro Rente. Gegenwärtig haben in Deutschland rund 760.000 Menschen im Rentenalter einen Minijob. Knapp 120.000 der Minijobber sind älter 74 Jahre. All diese Menschen können nichts für ihre Altersvorsorge tun. Das sind 20,6 Millionen Menschen. Wenn keine zusätzliche Hilfe kommt, werden bis 2023 ungefähr zehn Prozent der Rentner auf Sozialhilfe angewiesen sein.
Wie lange kennt der deutsche Bürger das Problem der Altersvorsorge? Wie lange haben Politiker versucht, es zu beschönigen, angefangen mit Norbert Blüm bis heute, wo die Bundesregierung tatsächlich behauptet, dass die Deutschen überwiegend gut versorgt sind. Die Politiker wollen die schlechte Nachricht nicht verkünden und die Menschen wollen sie nicht hören.
Die Verantwortung dieser desolaten Situation, die letztendlich jeden von uns betrifft, tragen alle. Auch wenn die Pläne von Bundesarbeitsministerin Frau von der Leyen noch lückenhaft sind und nur einem Teil der Rentner helfen würden, gibt es zumindest einen Ansatz, die Wahrheit über diese gefährliche Zukunft anzusprechen und den Versuch eine Lösung herbeizuführen. Es ist auch unverantwortlich von jedem Bürger zu sagen, die Finanzkrise wäre der Grund, weshalb sie nicht vorsorgen können, aus Angst ihr letztes Geld zu verlieren.
Ein eher berechtigtes Argument wäre die Arbeitsmarktsituation. Diese brachte erstmals viele Menschen in ein Beschäftigungsverhältnis. Nichtsdestotrotz ist es so, dass die Mini- und Teilzeitjobs die soziale Sicherheit im Alter gefährden.
Fakt ist, dass die demographische Entwicklung schneller verläuft als erwartet und Fakt ist, dass jeder Verantwortung für sich, seine Zukunft und seine Mitmenschen übernehmen muss. Lösungen für die Altersvorsorge gibt es, auch wenn solche Entscheidungen, die oft Verzicht im Alltagskonsum bedeuten, weh tun. Es gibt Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll anzulegen, ohne es zu verlieren. Doch dabei sollte man beachten, dass die Finanzindustrie kein Zauberhaus ist, denn aus nichts kann man nichts machen. Aber aus geringen und kontinuierlichen Summen kann man sehr wohl etwas für sein Alter aufbauen. Für manche mag es zu wenig sein, aber fragt man heute einen Rentner, ob er zusätzlich wenig oder nichts haben möchte, was glauben Sie, was er antworten wird? Wenig ist mehr als nichts.
Das Wirtschaftsmagazin hat im Jahr 2012 erfolgreich gezeigt, dass Informationen ein wichtiges Gut sind, welches qualifiziert nach außen getragen werden muss. Daher relaunchte Mein Geld das Magazin, die Internetseite und drehte 15 Videos mit mehr als 30 qualifizierten Experten aus der Finanzindustrie. Dabei wurden die Videos im Internet vernetzt und Unmengen von wichtigen Pressemitteilungen auf unserer Internetseite veröffentlicht. Zielsetzung blieb es, den Anleger, den B2B-Bereich, den B2C-Bereich und den institutionellen Kunden über wichtige Themen aus der Finanzbranche zu informieren.
Die Resonanz unserer Leser, unserer Abonnenten und unserer Kunden haben uns bestätigt, dass dieser Weg des qualifizierten Informationsaustausches entscheidend ist. Für dieses Ergebnis dankt die Redaktion des Wirtschaftsmagazins Mein Geld allen Menschen, die mit uns zusammengearbeitet haben und wünscht Ihnen allen ein erholsames und besinnliches Weihnachtsfest.
I. B. Hägewald