ETF-News
Markt für aktive ETFs nimmt Fahrt auf
Börsengehandelte, aktiv gemanagte Fonds rücken verstärkt in den Fokus von Fondsanbietern und Anlegern. Dies geht aus einer Studie der europäischen Ratingagentur Scope hervor. Sowohl das in aktiven ETFs verwaltete Vermögen als auch die Zahl der Produktanbieter stiegen im vergangenen Jahr kräftig an. Während der Markt für aktive ETFs in den USA sehr viel weiter ist, steht man hierzulande noch am Anfang. In Europa liegt ihr Anteil am gesamten ETF-Markt Schätzungen zufolge bei zwei Prozent.
Aktive ETFs sind damit vorerst ein Nischenprodukt. Allerdings eines, dem Beobachter ein beachtliches Wachstumspotenzial zusprechen. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe. Zunächst vereinen aktive ETFs die Chance auf Outperformance mit den Vorteilen von ETFs wie Kosteneffizienz, Transparenz oder fortlaufende Handelbarkeit. Zudem liegen sie im Interesse der Anbieter von aktiv gemanagten Fonds, für die passive ETFs eine erhebliche Herausforderung darstellen. Börsengehandelte, aktive ETFs bieten den Managern nun die Möglichkeit, ihre Produkte kostengünstiger zu vertreiben und so
attraktiver für den Anleger zu machen. Scope erwartet daher in den kommenden Monaten ein „deutliches Wachstum“ des Anbieterkreises. Gegenwärtig vertreiben etwa 20 Anbieter rund 100 aktive ETFs in Deutschland.
Dass sich börsengehandelte, aktive Fonds für die Anbieter lohnen können, zeigt eine Untersuchung der Bank of America für den US-Markt, über die die „Financial Times“ berichtete. Die Bank wertete 121 Überführungen von US-Publikumsfonds in ETFs aus. In den zwei Jahren vor der Umwandlung erlitten die Fonds insgesamt Nettomittelabflüsse in Höhe von 150 Millionen US-Dollar. Die Situation drehte sich nach dem Wechsel in den ETF-Mantel. In den darauffolgenden zwei Jahren verzeichneten die nun börsengehandelten Fonds Zuflüsse in Höhe von 500 Millionen US-Dollar.
MEIN GELD