Der am häufigsten genutzte Index für die USA ist der S&P 500, der die 500 führenden Large-Cap-US-Unternehmen umfasst und 80 Prozent der Aktienmarktkapitalisierung abdeckt. Für Investoren in US-Aktien war die Wahl eines S&P-500-ETFs nicht nur in puncto Kosten und Marktabdeckung von Vorteil. Ein Vergleich zeigt, dass 78 Prozent der aktiv gemanagten US-Large-Cap-Fonds über fünf Jahre hinter dem S&P 500 zurückblieben.
Inzwischen scheint die Investmentwelt auch in den USA einen Schritt weiter in Richtung ESG zu gehen. Dabei stützt sich die Nachhaltigkeitsmethode des S&P 500 ESG auf einen mehrstufigen Prozess, bei dem Ausschlüsse und Rankings einfließen. Zunächst werden Firmen aus den Bereichen Tabak, Kraftwerkskohle und kontroverse Waffen ausgeschlossen sowie Unternehmen, die sich nicht an die Prinzipien des UN Global Compact halten. Dies betrifft rund 15 Titel, darunter auch einige bekannte Schwergewichte. Danach werden die 25 Prozent Unternehmen mit den niedrigsten ESG-Ratings pro Sektor ausgeschlossen.
So lassen sich größere Verwerfungen zum Stammindex vermeiden. In weiteren Schritten werden die restlichen Aktien innerhalb der Sektoren nach ihrem ESG-Score ausgewählt und auf Basis der Marktkapi- talisierung gewichtet. Insgesamt werden rund 40 Prozent der Aktien des ursprünglichen Index ausge- schlossen, wobei immer noch drei Viertel der Marktkapitalisierung des S&P 500 erhalten bleiben. Vergleicht man die Renditen der Standard- und der ESGVersion, hat der S&P 500 ESG bei ähnlichen Volatilitäten den Standardindex über drei und fünf Jahre geschlagen.
Thomas Wiedenmann,
Deputy Head of ETF, Indexing & Smart Beta, Zentraleuropa