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Höchste Zeit für Portfolio-Dekarbonisierung

Der Druck auf die Unternehmen wächst: Umweltschutz wird nicht zuletzt wegen des Pariser Klimaabkommens und dem steigenden Investorendruck auch für die Privatwirtschaft immer wichtiger.

 

CLAUS HECHER,
Leiter ETFs & Indexlösungen (D/A/CH) bei BNP Paribas Asset Management

Dekarbonisierung ist untrennbar mit der Energiewende verbunden und soll die Klimaerwärmung sowie deren Auswirkungen auf die Erde bekämpfen. Investoren und Wirtschaft müssen umdenken. Unternehmen verfolgen neben ihrer legitimen Absicht, Gewinne zu erwirtschaften, häufig das Ziel, sich von ihren Konkurrenten abzugrenzen und sich in ihrem Markt eindeutig aufzustellen. Künftig wird es aber nicht ausreichen, besonders innovativ oder kundenorientiert zu sein. Sie werden mehr und mehr nach ihrem ökologischen Fußabdruck beurteilt werden. Das Pariser Klimaabkommen, das die Obergrenze der Erderwärmung auf zwei Grad festlegt hat, wie auch die zunehmende Sensibilisierung der Investoren für nachhaltige Themen erhöhen den Druck. Im Portfoliomanagement ist „Dekarbonisierung“ Teil eines nachhaltigen und verantwortungsbewussten Investmentprozesses. Zunächst wird hierbei der CO2-Fußabdruck eines Anlageportfolios gemessen. Dazu berechnet man die CO2-Emissionen der Tätigkeiten und Produkte der Unternehmen, in die das Portfolio investiert ist. Danach wird das Engagement des Portfolios in Unternehmen mit den höchsten CO2-Emissionen reduziert und in Unternehmen, die Lösungen für die Energiewende liefern, verstärkt.

Um den völligen Ausschluss bestimmter Sektoren zu vermeiden, werden Anlagen in Unternehmen mit den geringsten Emissionen bevorzugt und Aktienbestände von Unternehmen mit sehr hohen Emissionen so weit wie möglich begrenzt. Durch diese „Dekarbonisierungsstrategie“ können Anleger stärker in Unternehmen investieren, die sich besonders um die Reduzierung ihrer CO2-Emissionen bemühen, und es können gleichzeitig Anreize für Unternehmen mit den höchsten Emissionen geschaffen werden, Maßnahmen zur Begrenzung ihrer Umweltauswirkungen zu ergreifen.

Bestärkt durch das Pariser Klimaabkommen, mit dem die Klimaerwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf zwei Grad Celsius begrenzt werden soll, interessieren sich immer mehr Anleger für die Strategie von Unternehmen in einer kohlenstoffarmen Welt. Immer drängender wird das Engagement der Aktionäre bei Unternehmen, die in hohem Maße den Risiken durch die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft ausgesetzt sind. Immer mehr Aktionärsverbände nutzen ihre Rechte, um kohlenstoffintensive Unternehmen, vor allem im Bereich fossiler Energien, zu einer Veränderung ihres Geschäftsmodells zu bewegen.

Als Symbol für die Klimaerwärmung stehen Erdölgesellschaften hierbei an erster Stelle. Im Jahr 2015 verlangten fast alle Aktionäre der beiden bedeutendsten Vertreter dieser Branche mehr Transparenz über die Auswirkungen des Kohlenstoffrisikos auf ihre Anlagen. Im Jahr 2017 wurde ein weiteres Branchenschwergewicht aufgefordert, die finanziellen Auswirkungen der Energiewende auf seine Aktivitäten zu bewerten.

Mehr als hundert Anleger weltweit mit einem Gesamtvermögen von über 10.000 Milliarden Dollar setzten sich 2015 dafür ein, den CO2-Fußabdruck ihrer Portfolios zu messen und zu veröffentlichen. Zwei einschlägige Initiativen formalisieren die diesbezüglichen Bemühungen der Anleger: der Montréal Carbon Pledge und die Portfolio Decarbonization Coalition, die von den Grundsätzen für verantwortungsbewusstes Investment (PRI) und der Finanz-Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) ins Leben gerufen wurden.

Auch wenn es sich um eine globale Bewegung handelt, geht Frankreich noch einen Schritt weiter: Das Energiewendegesetz verlangt inzwischen von institutionellen Anlegern, Klimarisiken bei ihren Investments zu berücksichtigen, indem beispielsweise die Messung der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit den gehaltenen Vermögenswerten und ihr Beitrag zum Kampf gegen die Klimaerwärmung und zur Förderung der Energiewende veröffentlicht werden. Für die „Dekarbonisierung“ der Portfolios besteht also Grund genug, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen.

Klimaschutz ist bereits seit mehr als 10 Jahren über ETF investierbar

Seit seinem Start vor zehn Jahren weist der Low Carbon 100 Europe® Index eine Outperformance in Höhe von 13,23 Prozent gegenüber dem MSCI Europe Index auf –und dasbei einer deutlich niedrigeren Volatilität. Als erster Vermögensverwalter hat BNP Paribas Asset Management bereits 2008 einen ETF aufgelegt, der die Performance des Index durch eine vollständige physische Replikation ohne Wertpapierleihgeschäfte nachbildet. Der BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF mit der ISIN LU1377382368 verwaltet aktuell 428 Millionen Euro, hat eine Gesamtkostenquote von 0,3 Prozent pro Jahr (jeweils Stichtag: 9. Januar 2019) und ist über XETRA handelbar.

(BNP)

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Dieser Artikel stammt aus Mein Geld 01 | 2019

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