Indexnah und dennoch nachhaltigkeitsbezogenes Investieren dank ESG-Indizes mit geringem Tracking Error
2024 markierte ein Rekordjahr für ETFs: Mit Zuflüssen von über 250 Milliarden Euro wurde das Jahr 2023 um 60 Prozent übertroffen. ESG-bezogene Zuflüsse machten hierbei 17 Prozent aus – was zunächst wenig erscheinen mag, doch ein genauerer Blick zeigt unterschiedliche Trends für verschiedene ESG-Ansätze. Während ETFs auf MSCI-SRI-Indizes stark abgenommen haben – mit Abflüssen von mehr als 15 Milliarden Euro –, konnten ESG-ETFs mit einem geringen Tracking Error Zuflüsse von zwölf Milliarden Euro im Jahr 2024 verzeichnen. Dieser Unterschied dürfte unter anderem dadurch zu begründen sein, dass ETFs mit ESG-Filter durch Ausschlüsse und Restriktionen von bestimmten Unternehmen in der Regel von traditionellen Referenzindexen abweichen. Produkte mit einem geringeren Tracking Error hingegen vereinen ESG-Ansprüche mit indexnahen Investitionen: Mit einem angestrebten Tracking Error von etwa einem Prozent spiegeln sie den Ausgangsindex akkurater wider – und verfügen dennoch über ein verbessertes ESG-Profil als der Mutterindex.
ESG FÜR LANGFRISTIGE SICHERUNG VON RENDITEN
ESG-Faktoren spielen für viele Anleger eine immer größere Rolle bei Investitionsentscheidungen – und das aus gutem Grund: Die Auswirkungen des Klimawandels stellen nicht nur für die Gesellschaft und Umwelt ein zunehmendes Risiko dar, sondern auch für Portfolio-Renditen und die globalen Märkte. Ein Bericht des Weltwirtschaftsforums kam zu dem Ergebnis, dass über 44 Billionen Euro an wirtschaftlicher Wertschöpfung – mehr als die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandsprodukts – aufgrund der Abhängigkeit der Wirtschaft von der Natur und ihren Dienstleistungen potenziell gefährdet sind.⁴ Entsprechend berücksichtigen immer mehr Fondsmanager ESG-Kriterien bei der Herstellung von Finanzprodukten – und es gibt Anzeichen dafür, dass dies auch finanzielle Vorteile mit sich bringen kann. So konnte der MSCI Europe ESG Filtered Min TE Index seinen Mutterindex in fünf der letzten sechs Jahre outperformen.
AUSSCHLÜSSE UND BEST-IN-UNIVERSE
Der MSCI Europe ESG Filtered Min TE Index besteht aus europäischen Unternehmen, die auf der Grundlage von ESG-Kriterien ausgewählt werden (etwa Umweltchancen, Umweltverschmutzung und Abfall, Humankapital, Unternehmensführung usw.). In einem Vier-Schritte-Verfahren werden zunächst Unternehmen ausgeschlossen, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen. Dies betrifft Unternehmen aus den Sektoren fossile Brennstoffe, Kohlestrom, kontroverse Waffen sowie die Tabakindustrie. In einem Best-in-Universe-Ansatz werden dann Unternehmen mit besseren ESG-Bewertungen selektiert und stärker gewichtet. In der Index-Konstruktion wird unter anderem eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 20 Prozent im Vergleich zum Mutterindex, dem MSCI Europe Index, angestrebt. Zudem werden die zehn Prozent der Unternehmen aus dem Mutterindex mit den schlechtesten ESG-Bewertungen aus dem Index ausgeschlossen. Im letzten Schritt wird der Tracking Error im Vergleich zum Ausgangsindex minimiert, wobei ein Tracking Error von einem Prozent oder weniger angestrebt wird. In dem Index finden sich hauptsächlich Unternehmen aus den Branchen der Finanz- und Versorgungswirtschaft, Informationstechnologien sowie dem Immobiliensektor.
UNSER ANGEBOT FÜR ANLAGEN MIT ESG-FILTER UND GERINGEM TRACKING ERROR
BNP Paribas Asset Management bietet Anlegern zahlreiche Optionen für Investitionen mit ESG-Filter und geringem Tracking Error mit unterschiedlichem regionalem Fokus.
Claus Hecher
Regional ETF Head of Sales
DACH & Nordics, BNP
Paribas Asset Management