Guten Tag Herr Rodewald. Nachdem Schwellenländer jahrelang schneller gewachsen sind als Industrienationen und somit das Ziel vieler Investoren waren, hat sich die Entwicklung vergangenes Jahr abgekühlt. Bewerten Sie dies als allgemeine Trendumkehr oder haben Sie eine andere Erklärung?
DAG RODEWALD: 2018 war in der Tat ein turbulentes Jahr für die Emerging Markets. Die Gründe dafür waren aber in erster Linie politischer Natur. Sei es die mexikanische Präsidentschaftswahl im Juli oder der Handelsstreit zwischen China und den USA. Viele Entwicklungen scheinen sich jedoch zu entspannen – beispielsweise muten die Gespräche der beiden Letztgenannten konstruktiv an. In unseren EM-Produkten bemerken wir 2019 wieder stärkere Zuflüsse, Emerging Markets sind wieder en vogue. Und Anleger können durch die Einbeziehung dieser Länder ihre Renditen erhöhen.
Welche Möglichkeiten haben Anleger denn, um dies zu erreichen?
DAG RODEWALD: Investitionen in Schwellenländer bieten vielfältige Möglichkeiten. Dabei können sowohl Aktien als auch Anleihen interessant sein. Im Aktienbereich ist die klassische Option natürlich ein ETF auf den MSCI Emerging Markets Index, der dieses Segment sehr breit abdeckt. Alternativ ist der MSCI EM SRI Index interessant. Er beinhaltet ausschließlich Aktien von Unternehmen, die Nachhaltigkeitsaspekte überdurchschnittlich stark beachten. Aus jedem Sektor des zugrundeliegenden Indexes werden diejenigen 25 Prozent der Werte ausgewählt, die die höchsten ESG-Ratings aufweisen. So lassen sich soziale Ziele mit ökonomischen Ambitionen verbinden.
Und welche Optionen im Anleihen-Bereich sehen Sie?
DAG RODEWALD: Eine gewisse Stabilität bietet beispielsweise der Bloomberg Barclays EM USD Sovereign & Agency 3 Prozent Country Capped Index. Er umfasst ungefähr 100 Sovereign Bonds, alle in USDollar denominiert, aus mehr als 60 Schwellenländern. Eine etwas ausgefallenere Möglichkeit wäre eine Investition in den UBS J.P. Morgan EM Multi-Factor Enhanced Local Currency Bond UCITS ETF. Der ETF verknüpft Emerging Markets- Anleihen in lokaler Währung mit der Möglichkeit, gezielt diejenigen Währungen überzugewichten, die hinsichtlich der Faktoren Momentum und Carry besonders gut abschneiden. Wissenschaft und Empirie zeigen, dass die Wirkungen dieser Faktoren voneinander unabhängig sind. Die Kombination beider in einem ETF auf Schwellenländeranleihen ist allerdings bisher einmalig. Ebenfalls attraktive Chancen und eine vergleichsweise hohe Flexibilität bietet ein ETF auf den J.P. Morgan USD EM Diversified 3Prozent capped 1-5 Year Bond Index. Dieser enthält Staats- und Quasi-Staats-Anleihen sowie Unternehmenspapiere. Ausgewählt werden ausschließlich Papiere mit hoher Liquidität und geringeren Laufzeiten.
VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH.