Herr Rodewald, UBS hat zuletzt einen recht innovativen Anleihen-ETF lanciert – den UBS ETF –Sustainable Development Bank Bonds UCITS ETF. Was verbirgt sich dahinter?
Dag Rodewald: Kurz gesagt: ein ETF, der eine Anlage in klassische Anleihen mit hoher Bonität mit der Möglichkeit verbindet, ökologisch oder sozial sinnvolle Projekte zu unterstützen – und dabei eine durchaus attraktive Rendite zu erzielen. Der ETF bildet nämlich den Solactive UBS Global Multilateral Development Bank Bond USD 25 Prozent IssuerCapped TR Index ab. Und der wiederum enthält Anleihen von internationalen Entwicklungsbanken.
Was sind das für Banken?
Dag Rodewald: Die bekanntesten internationalen beziehungsweise multilateralen Entwicklungsbanken sind wohl die Weltbank oder die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Diese und andere Institute haben die Aufgabe, Finanzmittel für Entwicklungsländer zur Verfügung zu stellen, um dort gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt zu ermöglichen. Besondere Schwerpunkte bilden dabei Projekte zur Förderung der Infrastruktur oder zum Erhalt der Umwelt. Die Mittel dazu besorgen sie sich über die Emission von Anleihen.
Aus Anlegersicht klingt das ein wenig nach Impact Investing.
Dag Rodewald: Da haben Sie Recht. Tatsächlich geht es beim Impact Investing ja explizit darum, nicht nur eine finanzielle Rendite zu erzielen, sondern zugleich eine positive Veränderung in der Gesellschaft oder Umwelt zu bewirken. Gemäß der „Annual Impact Investor Survey 2018“ des Global Impact Investing Networks (GIIN) hatten die internationalen Befragten –hauptsächlich Fondsgesellschaften und Stiftungen –im Jahr 2017 mehr als 228 Milliarden US-Dollar angelegt, mit durchschnittlichen jährlichen Zuwachsraten des verwalteten Vermögens von 13 Prozent über die vergangenen fünf Jahre. Impact Investing ist also ein großer Trend. Und was die Entwicklungsbanken tun, passt also durchaus dazu. Anders als beim echten Impact Investing erhalten Anleger mit unserem ETF aber die Möglichkeit, in klassische Anleihen von erstklassigen Emittenten mit Ratings von mindestens AA-bei S&P beziehungsweise AA3 zu investieren.
Das Beste aus beiden Welten also?
Dag Rodewald: Es versucht zumindest das Beste aus beiden Welten unter Berücksichtigung der Risiken zu vereinen. Die Anleihen der Entwicklungsbanken haben in den vergangenen Jahren bei ähnlicher Bonität höhere Renditen als US-Staatsanleihen erzielt. Dies ist keine Garantie für die künftige Entwicklung, dennoch könnten Anleger –und zwar private ebenso wie professionelle –die hohe Bonität und Liquidität der supranationalen Emittenten nutzen, von ihnen profitieren, und zugleich den gesellschaftlichen Wandel ein Stück vorantreiben.
Vielen Dank für das Gespräch.
(MG/UBS)