Herr Rodewald, Nachhaltigkeit ist eines der bestimmenden Themen unserer Zeit und auch bei der Geldanlage mittlerweile sehr nachgefragt. Skeptiker weisen dabei auf höhere Kosten und geringere Renditen hin. Müssen Anleger sich entscheiden – gutes Gewissen versus erfolgreiches Wirtschaften?
Dag Rodewald: Zahlreiche Statistiken belegen, dass nachhaltige Lösungen nicht zwangsläufig mit niedrigeren Renditen oder höheren Kosten einhergehen. Unsere nachhaltigen Lösungen haben sich in der Vergangenheit teilweise sogar besser entwickelt als vergleichbare traditionelle Lösungen, auch wenn frühere Ergebnisse natürlich nie ein Garant für die Zukunft sind.
Für welche Strategien und Regionen bieten Sie denn nachhaltige Lösungen an?
Dag Rodewald: Wenn Investoren beispielsweise auf der Suche nach nach haltigen Kernallokationen sind, können Sie bei uns fündig werden – etwa bei unseren ETFs MSCI World SRI, MSCI USA SRI, MSCI EMU SRI, MSCI Japan SRI oder S&P 500 ESG. Diese Auswahl zeigt auch unsere regionale Spannweite. Zusätzlich zu derart zentralen Portfoliobausteinen bieten wir variantenreiche nachhaltige ETFs an: zum Beispiel den MSCI Emerging Markets SRI ETF oder den MSCI China ESG Universal ETF, der erstmals chinesische Aktien, die ESG-Kriterien erfüllen, passiv investierbar macht.
Umwelt und Soziales sind häufig nicht die ersten Gedanken zu China. Wie bringen Sie dies zusammen?
Dag Rodewald: Nachhaltigkeitsdaten sind in China häufig eingeschränkter zugänglich als in Amerika oder Europa. Bei unserem ETF schließen wir daher zuerst Hersteller kontroverser Waffen aus und gewichten danach jene Unternehmen stärker, deren Nachhaltigkeitsbewertung sich in der Vergangenheit verbessert hat und zukünftig voraussichtlich verbessern wird. Investoren mit Nachhaltigkeitsansprüchen können so an den immensen Potenzialen der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt teilhaben, gleichzeitig jedoch gewisse Risiken aussparen. Dank unseres angewendeten ESG-Screenings bleibt die grundlegende Natur des Mutterindex MSCI China dabei erhalten. Im fünfjährigen Backtest liegt die tägliche Korrelation bei 0.98.
(UBS)