Die Höhe der laufenden Überschüsse beträgt im Schnitt knapp 2,9%, die Gesamtüberschüsse inkl. Schlussgewinne und evtl. Anteile an Bewertungsreserven im Schnitt knapp 3,5%.
2008 gab es die letzte kleine Steigerung in der durchschnittlichen laufenden Verzinsung der Lebensversicherer im Vergleich zum Vorjahr. Diese war bedingt durch einen kurzfristigen Aufschwung der Kapitalmarkzinsen in 2006 und 2007. Die nächsten 4 Jahre (2009 – 2012) sank die Überschussbeteiligung von Jahr zu Jahr um jeweils rund ein Achtel. Die folgenden 4 Jahre (2013 – 2016) sank sie um jeweils rund ein Viertel. Die Sinkgeschwindigkeit hat sich also verdoppelt und aktuell sieht es nicht nach einer Trendwende aus.
Welche Rolle spielt die Überschussbeteiligung als Motivator für den Abschluss einer Rentenversicherung zur Sicherung der Altersvorsorge? Bei reinen Fondsgebunden Versicherungen: Keine. Bei klassisch orientierten Produkten: Eine Wichtige. Überschüsse sind ein „Extra“ – je höher desto besser für die Entwicklung der Altersvorsorge. Allerdings ist der Sparvorgang ein langer Prozess, oft 30 Jahre oder mehr und die Überschussbeteiligungen werden jedes Jahr neu festgelegt. Die Überschüsse könnten also in 10 Jahren komplett im Keller sein oder bei 6% liegen – da ist alles drin. Gerade für Anhänger von Rentenprodukten mit klassischer Überschussbeteiligung sind die neuen Indextarife eine interessante Alternative zu reinen klassischen Tarifen. Hier kann man jedes Jahr zwischen Indexbeteiligung und klassischen Überschüssen wählen. Sind die Zinsen niedrig, nimmt man die Indexbeteiligung, sind sie hoch, nimmt man die Überschussbeteiligung. So sichert man sich Renditechancen über die Indexbeteiligung, ohne auf die Partizipation an steigenden Überschussbeteiligungen verzichten zu müssen.
von Ellen Ludwig, Geschäftsführerin [ascore] Das Scoring GmbH