„Das wird ein sehr gutes Jahr für Dividendenjäger“, erwartet Michael Scholtis, der zusammen mit Peter Meister den flexiblen, international anlegenden Mischfonds Multi-Axxion-Concept Fonds managt. „Die Unternehmen haben im abgelaufenen Jahr sehr gut verdient, davon werden auch die Aktionäre profitieren.“
Die Bad Sodener Asset Manager setzen neben Anleihen und ausgewählten Zielfonds vor allem auf Dividendentitel. Hier erwarten sie für 2018 Rekordausschüttungen „Schauen wir nur einmal auf den DAX“, erläutert Scholtis. „Aktuell zahlen nur zwei der 30 Unternehmen im deutschen Leitindex keine Dividende. Bezogen auf die aktuellen Ausschüttungen liegt die Dividendenrendite bei 2,5 Prozent. Doch bei einzelnen Titeln ist die Dividendenrendite deutlich höher: So liefern die Allianz, die Münchener Rück und Daimler Dividendenrenditen zwischen 4,5 und 5 Prozent. Tendenz steigend, denn die Gewinne der DAX-Konzerne dürften in 2017 um rund neun Prozent gewachsen sein. Und bei steigenden Gewinnen legen in der Regel auch die Ausschüttungen der Unternehmen zu.“
Dividenden werden erneut steigen
Nach einer Studie der Unternehmensberatung EY sollen die 100 umsatzstärksten Börsenunternehmen in Deutschland in den ersten neuen Monaten 2017 über 100 Milliarden Euro Gewinne erzielt haben. Das wäre eine beachtliche Steigerung von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Demzufolge erwarten Analysten, dass 2018 erstmals mehr als 35 Milliarden Euro von den DAX-Konzernen ausgeschüttet werden. Doch Scholtis und Meister haben nicht nur den DAX im Visier. Sie setzen weltweit auf Substanzwerte, die eine starke Wettbewerbsposition und ein stabiles Geschäftsmodell haben, die in den letzten Jahren stetige Dividendenzahlungen vorweisen können und deren Dividendenrendite zum Kaufzeitpunkt der Aktie mindestens 2,5 Prozent beträgt. Verfolgt das Management eine insgesamt investorenfreundliche Ausschüttungspolitik und befindet sich die Aktien in einem stabilen Aufwärtstrend, kommt der Titel in die engere Wahl.
Zu ihren Favoriten zählen derzeit vor allem Technotrans, ein deutscher Spezialist für den Einsatz von Flüssigkeitstechnologie, die unter anderem der Kühlung und Temperaturregelung bei Elektrofahrzeugen dient. In Werten wie Pernod Ricard aus Frankreich oder Kimberly Clark aus den USA ist der Multi-Axxion-Concept Fonds ebenfalls positioniert. Der französische Hersteller von Spirituosen punktet mit einer guten Umsatzentwicklung, vor allem getrieben durch das gute US-Geschäft.
Ein Dauerläufer der Dividendenausschüttung ist Kimberly Clark, denn seit nunmehr 83 Jahren in Folge zahlt die Firma ihren Aktionären regelmäßig einen Teil der Gewinne aus. Eine gute Voraussetzung dafür ist die Alltagstauglichkeit der Produkte: Täglich nutzt weltweit fast ein Viertel der Weltbevölkerung die Hygieneartikel des US-Produzenten von Toilettenpapier und Windeln.
Portfolioabsicherung bei Turbulenzen
Durch die Dividenden stellen Meister und Scholtis im Fonds eine solide ausschüttungsfähige Ertragsbasis sicher. Doch beiden ist auch bewusst, dass in den kommenden Monaten die Märkte nicht wie an einer Schnur gezogen nach oben laufen. „Auch wenn die Konjunktur derzeit sehr robust ist und viele Frühindikatoren darauf hinweisen, dass dies noch eine Weile anhalten sollte, so können jederzeit Turbulenzen an den Märkten auftreten, auf die wir schnell reagieren müssen“, betont Peter Meister. „Dabei bestimmt dann unsere ‚Investment-Ampel‘ das Tempo für den Abbau der Aktienquote und damit über das Risiko im Fonds.“ Dabei werden Branchen und Einzelwerte im Euroraum einer technischen Analyse unterzogen, die die Tiefe und Qualität der jeweiligen Kurstrends auswertet. Sobald die Auswertung der technischen Indikatoren einen Bruch des jeweiligen Trends bestätigt, erfolgen der Abbau der Position und somit auch der Abbau des Aktienrisikos. Deshalb ist sich Meister auch sicher: „Durch die vereinnahmten Dividenden haben wir eine solide Renditebasis im Fonds, doch 2018 wird die Volatilität an den Märkten steigen. Darauf sind wir vorbereitet, denn wir können auf Veränderungen jederzeit schnell reagieren.“
(Rosenberger)