So stieg das verwaltete Volumen um 5 Prozent von 191,3 Mrd. Euro auf 201,6 Mrd. Euro. Auf der Suche nach unkorrelierten Erträgen wenden sich immer mehr institutionelle Investoren weg von direktionalen Aktien- und Anleihestrategien hin zu alternativen Anlagekonzepten. Mit 75,2 Mrd. Euro entfallen mehr als ein Drittel aller Mittel auf institutionelle Anteilsklassen. Damit ist ein neuer Höchststand erreicht. Dies ergab die halbjährlich von Lupus alpha durchgeführte Absolute Return-Studie auf Basis der Daten des Fondsanalysehauses Thomson Reuters Lipper.
Das vergangene Jahr mit seinen volatilen Aktienmärkten, dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld sowie den politischen Börsen war für viele UCITS-konforme Absolute Return-Fonds nicht leicht. Die durchschnittliche Wertentwicklung auf Einjahressicht lag per Ende 2016 bei 0,39%.
Im selben Zeitraum erzielten liquide Hedgefonds 2,50% (HFRXGL-Index) und europäische Aktienanlagen 3,72% (Euro Stoxx 50). Trotzdem erreichten mehr als die Hälfte des untersuchten Fondsuniversum (57%) eine absolut positive Rendite sowie eine positive Sharpe Ratio*. Überzeugen konnten Absolute Return-Produkte vor allem im Langzeittest: Im Fünfjahresvergleich lag die durchschnittliche Wertentwicklung aller Absolute Return-Fonds bei 3,31% pro Jahr, Hedgefonds erzielten im gleichen Zeitraum 1,64% p.a.
In dem unsicheren Kapitalmarktumfeld wächst für Investoren die Bedeutung von Anlagestrategien mit alternativen Renditetreibern. In 2016 stieg das verwaltete Volumen um 5 Prozent von 191,3 Mrd. Euro auf 201,6 Mrd. Euro. Insgesamt umfasst die vorliegende Absolute Return-Studie 602 Publikumsfonds aus den Bereichen Absolute Return und Liquid Alternatives.
Auffallend ist, dass es innerhalb des untersuchten Universums zu einer Verschiebung gekommen ist. Dominierten früher Absolute Return-Fonds bei Anzahl und Volumen, so haben mittlerweile alternative, Hedgefonds-ähnliche Anlagestrategien deutlich aufgeholt. Während die Anzahl der Absolute Return-Produkte seit 2013 zwischen einem Tiefststand von 270 und 292 Konzepten schwankte, nahm die Anzahl der Alternative-Fonds von 215 auf 310 kontinuierlich zu.
Das wachsende Interesse an Liquid Alternatives spiegelt sich auch in dem steigenden Alternatives-Anteil am gesamten Fondsvolumen wider. So erhöhte sich 2016 hier das Volumen um rund 15 Prozent von 76 Mrd. Euro auf 91,7 Mrd. Euro. „In den letzten Jahren dominierten illiquide alternative Anlagen institutionelle Portfolios. Mittlerweile richtet sich das Augenmerk institutioneller Anleger wieder verstärkt auf liquide alternative Strategien“, kommentiert Ralf Lochmüller, Gründungspartner und Sprecher von Lupus alpha.
Einer der Treiber für die wachsende Nachfrage nach alternativen Anlagestrategien sind institutionelle Investoren. Der Anteil institutioneller Anteilsklassen liegt bei rund 37% und hat mit 75,2 Mrd. Euro seit 2009 einen neuen Höchststand erreicht. Im Fokus institutioneller Investoren standen 2016 besonders non-direktionale Strategien wie Relative Value-, Global Macro- oder Managed Futures-Konzepte. Gemessen an ihren Anteilen am Gesamtvolumen des untersuchten Fondsuniversums legten diese spezialisierten Strategien am stärksten zu.
Diese Strategien setzen nicht wie direktionale Aktien- oder Rentenprodukte auf ein klassisches Long-Exposure zu den Märkten und haben zudem das Potenzial, unkorrelierte Erträge zu liefern. Die größten absoluten Mittelveränderungen entfielen dabei auf Global Macro-Fonds, die einen Zuwachs von 32,8% verzeichneten. „Für Investoren kommt es darauf an, dass der Manager sein Handwerk versteht, um die zusätzlichen Renditequellen dieser Konzepte zu erschließen“, ergänzt Lochmüller. (Lupus alpha)
*Die Sharpe-Ratio gibt die Überschussrendite einer Anlage über der sicheren Geldanlage an, bereinigt um das eingegangene Risiko (d.h. Volatilität der Renditen). Sie wird auf annualisierter Basis berechnet als (R-r0)/ σ. Dabei bezeichnet R die Durchschnittsrendite, σ die Standardabweichung und r0 den risikolosen Zinssatz.