„Mit der rückläufigen Inflationsentwicklung können sich die Zentralbanken nun auf das Wirtschaftswachstum konzentrieren“, sagt Nicolas Walewski, Gründer von Alken Asset Management und Fondsmanager des ALKEN FUND European Opportunities sowie des ALKEN FUND Small Cap Europe. In der Annahme weiter sinkender Zinsen rechnet er vor allem mit Rückenwind für zyklische Branchen, die von Marktteilnehmern aufgrund anhaltender Rezessionsbefürchtungen bislang größtenteils ignoriert wurden. Wachstumssektoren, insbesondere Technologie und Gesundheitswesen, profitierten davon aktuell eher weniger.
Spätestens im kommenden Jahr erwartet Walewski ein insgesamt positiveres Marktumfeld für Nebenwerte: „Die weitverbreiteten Konjunktursorgen teilen wir nicht. Wir glauben, dass sich die europäische Wirtschaft 2025 stabilisiert und ausgewählte Nebenwerte in diesem Umfeld überproportional profitieren können. Heute sind geringkapitalisierte europäische Unternehmen sogar günstiger zu haben als während der Finanzkrise 2008 und die Bewertungsspanne zu den Standardwerten ist immens. Das dürfte sich bei dieser Entwicklung schnell ändern.“
Walewski und sein Team wählen Aktien diszipliniert auf der Grundlage eigener Research-Kapazitäten und Fundamentaldatenanalysen aus. Die daraus resultierende relative Übergewichtung im Energiesektor hat die Wertentwicklung des ALKEN FUND European Opportunities im September kurzfristig belastet, nachdem die Nachfrageerwartungen im Energiesektor weiter abgenommen haben. Auch Unternehmen der Verteidigungsindustrie stehen im Umfeld einer sich abkühlenden Investorenstimmung unter Druck. Trotz gut gefüllter Auftragsbücher befürchten viele Investoren Kapazitätsengpässe, die die Wachstumsprognosen kurzfristig eintrüben könnten.
Mit seiner langfristigen Perspektive hält Walewski auch an seinem Engagement in der Verteidigungsbranche fest: „Solange Konflikte wie in der Ukraine, dem Nahen Osten und anderen Regionen ohne Aussicht auf Lösungen andauern, müssen die Verteidigungsausgaben hoch bleiben“, sagt der Manager. Auch in Südostasien steige die Nachfrage nach Panzern, Militärlastern und Schiffen, wobei europäische Anbieter gegenüber chinesischen, russischen oder amerikanischen Exporteuren bevorzugt werden.
Bau- und Immobilienbranche profitieren von günstigen Finanzierungsbedingungen
Im Umfeld sinkender Zinsen erwartet Walewski, dass vor allem seine Unternehmen aus der Bau- und Immobilienindustrie profitieren werden. „Die Wohnraumnachfrage bleibt hoch, aber die Bauaktivitäten halten sich noch in Grenzen. Günstigere Refinanzierungskosten können gesunden Unternehmen in dieser Branche entscheidend in die Karten spielen“, erklärt der Fondsmanager. Auch, wenn die Konsolidierungswelle sicherlich noch nicht abgeschlossen sei, gebe es finanzstarke Unternehmen wie beispielsweise den französischen Immobilienentwickler Kaufman & Broad, der auf der Grundlage geringer Schulden, hoher Wettbewerbsbarrieren und einer wachsenden Projektpipeline aus einer guten Ausgangsposition starte.
Positiv dürften sich nach Einschätzung von Walewski längerfristig zudem auch die von der chinesischen Regierung angekündigten steuerlichen Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft auf ausgewählte europäische Unternehmen auswirken.
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