Dies ist die Einschätzung von Thomas Kruse, Chief Investment Officer von Amundi Deutschland, und Helen Windischbauer, Head of Multi Asset Solution bei Amundi Deutschland, beim Amundi Global Investment Outlook für das kommende Jahr. Im Gegenteil: Das globale Investmentumfeld biete weiterhin lukrative Chancen.
Thomas Kruse: Weiterhin Wachstum bei sinkender Inflation
„Im kommenden Jahr rechnen wir auf globaler Ebene mit einem widerstandsfähigen Wachstum, das regional allerdings unterschiedlich stark ausfallen dürfte“, so das Hauptszenario von Amundi. In Europa werde das Wachstum leicht zulegen (1 %), während in den USA ein leichter Rückgang auf 1,9 Prozent zu erwarten sei. „Mit weiterhin relativ hohen Wachstumsraten wird Asien auch 2025 ein wichtiger Motor der Weltwirtschaft bleiben“, so Kruse. Zwar ginge dort die Wachstumsdynamik etwas zurück, bleibe insgesamt aber auf einem hohen Niveau.
Mit Blick auf die Inflation rechnet Kruse weltweit mit einem Rückgang. Den Zentralbanken sollte dies weiteren Spielraum für Zinssenkungen erlauben. „Bis auf die Bank of Japan werden die wichtigen Zentralbanken wohl alle die Zinsen weiter absenken. Bis Ende 2025 rechnen wir mit Zinsen in Höhe von 3,5 Prozent in den USA, 2,25 Prozent in der Eurozone und 3,5 Prozent im Vereinigten Königreich.“ Das größte Risiko für eine nach unten gerichtete Zinsentwicklung seien mögliche handels- und geopolitische Spannungen. Infolgedessen könnte es zu einem Wiedererstarken der Inflation und somit zu einem für die Wirtschaft schädlichen Anstieg der Zinsen kommen.
Helene Windischbauer: Wir bleiben risikoaffin
„Für das kommende Jahr bleiben wir in unseren Portfolios grundsätzlich chancenorientiert, aber risikobewusst“, umriss Helene Windischbauer die Investmentstrategie von Amundi für das Jahr 2025. Das globalwirtschaftliche Umfeld biete Chancen für risikoreiche Anlagen in verschiedenen Assetklassen. Mit Blick auf mögliche Volatilitäts- und Inflationsrisiken seien Absicherungsinstrumente etwa in Form von zyklischen Basismetallen oder Infrastruktur jedoch ratsam.
„Im historischen Vergleich glänzt der Fixed Income-Bereich gegenwärtig mit attraktiven Renditen“. Ob Staatsanleihen, Investment Grade Anleihen oder High Yield, quer durch die Bank lägen die aktuellen Renditen deutlich über den Durchschnittsrenditen der vergangenen zehn Jahre. Zwar müsse auch bei Anleihen mit anhaltender Volatilität gerechnet werden. „Dennoch wirken die geringe Rezessionswahrscheinlichkeit in Kombination mit gemäßigten Zinsen insgesamt stützend auf die Anleihemärkte. Vor allem aufgrund aktuell höherer Rendite und soliden Fundamentaldaten der Anleiheemittenten.“
Trotz teilweiser bereits hoher Bewertungen insbesondere an den US-Märkten setzt Amundi weiterhin auf Aktien. „Bei den Sektoren bevorzugen wir eine ausgewogene Positionierung zwischen frühen Zyklikern und zinssensitiven defensiven Werten, wobei wir Finanzwerte, Kommunikationsdienste und Versorger bevorzugen“, erläuterte Helene Windischbauer. Auch in den USA bestehe angesichts guter Gewinn- und Liquiditätsaussichten weiterhin Potential für eine Ausweitung der Rally über die US-Mega-Caps hinaus.
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