Erreicht der DAX am Laufzeitende den Cap oder liegt sogar darüber, erzielen die Inhaber der Discount-Zertifikate die maximal mögliche Rendite. Liegt der Cap weit unterhalb des DAX, zeigt dies, dass Anleger größere Kursrückgänge erwarten. Die Höhe des gewählten Caps ist daher ein Indikator für den Optimismus beziehungsweise Pessimismus der Anleger. Der UBS Investor Sentiment Index spiegelt also die Risikobereitschaft der Anleger wider.
Diese stieg im Verlauf des Monats Juni an. Während zu Beginn der durchschnittliche Cap 12,23 Prozent unter dem aktuellen DAX-Stand notierte, lag der Wert zur Monatsmitte 10,14 Prozent und schließlich zu Monatsende 8,41 Prozent unter dem Niveau des Börsenbarometers. Insgesamt agierten die Investoren somit offensiver als im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate. Der rollierende Zwölfmonats-Mittelwert liegt aktuell 14,19 Prozent unter dem DAX-Stand.
„Die durchaus offensive Positionierung der Anleger ist auf den ersten Blick nicht rational erklärbar“, sagt Steffen Kapraun, Zertifikate-Experte bei UBS. „Trotz der gestiegenen Schwankungsintensität des DAX, die wir im Zuge der Grexit-Debatte gesehen haben, bestand offenbar kein Bedarf nach höherer Sicherheit.“ Eine mögliche Erklärung: Anleger haben nach den Kurseinbrüchen auf das Nachholpotenzial des DAX gehofft. „Das Allzeithoch vom April könnte dabei einen psychologischen Effekt gehabt haben und als Maßstab für die künftige Entwicklung gesehen worden sein“, ergänzt Kapraun.